Rofo 2006; 178 - VO_408_1
DOI: 10.1055/s-2006-940961

Hochauflösende MR-Angiographie der Nierenarterien mit paralleler Bildgebung bei 3.0 Tesla

U Kramer 1, J Wiskirchen 1, M Lichy 1, M Fenchel 1, G Laub 2, CD Claussen 1, S Miller 1
  • 1Universität Tübingen, Rad. Diagnostik, Tübingen
  • 2Los Angeles

Ziele: Evaluation einer neuen räumlich und zeitlich hochaufgelösten 3D MR-Angiographiesequenz (TREAT) bei 3.0 Tesla zur Bestimmung der diagnostischen Aussagekraft der Nierenarterien bei Probanden und Patienten. Methode: An einem 3.0 T Ganzkörper-MRT wurden 10 gesunde Probanden und 5 Patienten mit angiographisch bestätigter Nierenarterienstenose (11 Männer, 4 Frauen, MW 53,3±18,2Jahre) untersucht. Unter Verwendung einer 8-Kanal phased-array Oberflächenspule wurde neben der anatomischen Bildgebung und individueller Bestimmung der Kreislaufzeit (Testbolus) eine hochaufgelöste 3D-TREAT-Angiographie (TR 2,8ms, TE 1,14ms, flip-Winkel 25°, Matrix 576, Voxelgröße 1,1×0,9×1,0mm, GRAPPA Faktor 3, Akquisitionszeit 16s) nach Applikation von Gd-DTPA (0,2mmol/kg KG) akquiriert. Neben der qualitativen Bildanalyse (0–5 Punkte) durch 3 erfahrene Radiologen (Konsensus) erfolgte eine quantitative Bestimmung von SNR und CNR an definierten Regionen. Bei den 5/5 Patienten erfolgte eine Korrelation der MRA mit den in der DSA ermittelten Befunden. Ergebnis: In allen Fällen konnte qualitativ hochwertiges Bildmaterial (4,2±0,4 Pkt.; Kappa 0.83) akquiriert werden. Der Einsatz paralleler Bildgebungstechniken (GRAPPA 3) führte bei einer im Vergleich zu herkömmlichen Techniken deutlich verkürzten Messzeit zu einer exakten Detektion sowohl der Nierenarterienhauptsegmente als auch der anterioren und posterioren Segmentarterien. Intraparenchymatöse Segmentarterien 2. und 3. Ordnung konnten in 92% resp. 88% beurteilt werden. Es wurde keine diagnostische Beeinträchtigung durch venöse Überlagerungen bzw. dielektrische Resonanzartefakte beobachtet. Die Korrelation mit der DSA zeigte eine hohe Übereinstimmung hinsichtlich des bestimmten Senosegrades (r=0,9) sowie der Länge der Stenosierung (0,84) und des primär ermittelten minimalen Gefäßdiameters (r=0,88). Schlussfolgerung: Die vorgestellte Sequenz erlaubt die MRA der Nierenarterien bei isotroper räumlicher Auflösung mit reduzierter Messzeit. Bei hoher Übereinstimmung mit angiographischen Befunden können zukünftig auch Pathologien im Bereich von Segmentarterien zuverlässig detektiert werden.

Korrespondierender Autor: Kramer U

Universität Tübingen, Rad. Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

E-Mail: ulrich.kramer@med.uni-tuebingen.de