Rofo 2006; 178 - VO_408_4
DOI: 10.1055/s-2006-940964

Ist die TRICKS-MRA der Unterschenkelarterien bei kritischer Ischämie ausreichend für die Indikationsstellung zur TASC-orientierten cruralen PTA?

T Amend 1, M Nagler 1, P Prodehl 1, A Kalinka 1, IP Arlart 1
  • 1Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Katharinenhospital, Klinikum Stuttgart, Stuttgart

Ziele: Evaluation der zeitaufgel. TRICKS-MRA der Unterschenkelarterien im Vergleich zur i.a.DSA nach den TASC-Kriterien bei Patienten mit pAVK Stadium III und IV zur Beantwortung der Frage, ob diese MRA-Technik für die Indikation zur PTA geeignet ist. Methode: Von 3/2005–9/2005 wurden 25 Pat. (weibl. n=9, männl. n=16, Pat.-Alter 75±9,2J) mit pAVK Stadium III und IV an einem 1,5 T MRT-Gerät (Signa Excite HD, GE Med.Systems) mittels TRICKS-MRA (Voxelgröße 1,1×1,4×1,4mm, zeitl. Auflösung 11,3s) und vergleichend mit der i.a.DSA untersucht (Zeitintervall 13±7,2 Tage). Die Aufteilung der Unterschenkel- und Fußarterien erfolgte in 10 Segmente (A.poplitea III bis einschl. Pedalart.). Die Einteilung der Stenosen und Verschlüsse erfolgte nach der TASC-Klassifikation. Die TRICKS-MRA-Befunde (Dynamik-Studie und MIP) wurden mit der i.a.DSA (FN) einschließl. des dist. pedalen Run off verglichen. Die Bewertung wurde von zwei interventionell erfahrenen Radiologen vorgenommen. Ergebnis: Insgesamt wurden 241 cruro-pedale Arteriensegmente verglichen. In 105/241 Segm. wurden Stenosen bzw. Verschlüsse identisch bewertet, in 119/241 Segm. waren mit beiden Techniken keine signif. Stenosen festzustellen, in 14/241 Segm. zeigten sich in der MRA signif. Stenosen/Verschlüsse, die in der DSA als nicht signif. gewertet wurden. In 3/241 Segm. waren in der MRA nicht-relevante Gefäßengen/-verschlüsse gesehen worden, die sich jedoch in der DSA als signif. darstellten. Hieraus lässt sich für die TRICKS-MRA eine Sens. von 97,2%, eine Spez. von 89,5%, ein pos. prädikt. Wert von 88,2% und neg. prädikt. Wert von 97,5% bestimmen. Der Run off war in der MRA bei 18/25 Patienten (72%) vollständig erfasst, bei 3/25 Patienten (12%) aufgrund von Bewegungsartefakten und bei 4/25 Patienten (16%) aufgrund von Planungsfehlern nicht beurteilbar. Schlussfolgerung: Die Vergleichsstudie zeigt, dass die TRICKS-MRA bei technisch erfolgreicher Untersuchung geeignet ist, die Indikation zur endovaskulären Therapie bei krit. Beinischämie zu stellen. Signif. Stenosen und Verschlüsse werden in Lokalisation, Anzahl und Ausmaß zuverlässig erkannt. Ein Run off ist bei technisch korrekter Untersuchung einschließlich des Arcus plantaris erfolgreich zu evaluieren. Probleme waren 1.) die Überschätzung mittelgradiger Stenosen, 2.) die unzuverlässige MRA-Darstellung bei Gefäßdurchmessern <2mm (Voxelgröße) 3.) Gefäßauslöschungen durch Bewegungsartefakte (ggf. Analgetica-Prämed.) und 4.) Fehler bei der Untersuchungsplanung (Arcus plantaris nicht im 3D-Vol.).

Korrespondierender Autor: Amend T

Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Katharinenhospital, Klinikum Stuttgart, Am Stadtpark 42, 70435 Stuttgart

E-Mail: t_amend@yahoo.de