Rofo 2006; 178 - VO_408_6
DOI: 10.1055/s-2006-940966

CT-Angiographie peripherer Arterien: Vergleich von automatischer Gefäßdetektion, manueller Pfadlegung, MIP-Rekonstruktion und Evaluation axialer Bilder

C Klüner 1, P Rogalla 1, TJ Kröncke 1, P Hein 1, B Hamm 1, A Lembcke 1
  • 1Charité Campus Mitte, Institut für Radiologie, Berlin

Ziele: Vergleich von Zeitbedarf, diagnostischer Treffsicherheit und subjektiver Sicherheit des Radiologen bei Anwendung einer Software zur automatischen Gefäßdetektion im Vergleich zu bisher verwendeten Reformatierungsstrategien. Methode: In einer prospektiven Studie wurden 588 Gefäßsegmente von siebzehn Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit evaluiert. Alle Patienten wurden mittels Mehrzeilen-CT-Angiographie (CTA) und digitaler Subtraktionsangiographie (DSA) untersucht. Gegenübergestellt wurden folgende Rekonstruktionstechniken: axiale Bilder (mit 1mm Schichtdicke), coronale und sagittale Maximal-Intensitäts-Projektionen (MIP) sowie gekrümmt multiplanar reformatierte Bilder nach manueller und automatischer Pfadlegung durch die Arterien. Hierzu wurde für alle vier Strategien die diagnostische Aussagekraft im Vergleich zur DSA, die subjektive Sicherheit der befundenden Radiologen und der Zeitbedarf für die Auswertung bestimmt. Ergebnis: Die automatische Gefäßdetektion führte zu einer Zeitersparnis von 54% im Vergleich zur manuellen Pfadlegung. In 8 der 588 Segmente (1,5%) war aufgrund eines Übertretens des automatisch erstellten Pfades auf angrenzende knöcherne Strukturen keine Diagnosestellung möglich. Hinsichtlich der diagnostischen Treffsicherheit in den übrigen Segmenten zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen manueller und automatischer Reformatierung. Mit Anwendung der automatischen Gefäßdetektion lag die diagnostische Treffsicherheit und die subjektive Sicherheit der Reader höher als durch die alleinige Auswertung von axialen Bildern und MIP-Rekonstruktionen. Schlussfolgerung: Das vorgestellte Software-basierte automatische Gefäßdetektionsverfahren führt zu einer signifikanten Zeitersparnis bei der Anfertigung multiplanarer Gefäßrekonstruktionen und ist zusätzlich angewandt, einer alleinigen Evaluation von axialen Bildern und MIP-Rekonstruktionen überlegen.

Korrespondierender Autor: Klüner C

Charité Campus Mitte, Institut für Radiologie, Schumannstr. 20/21, 10117 Berlin

E-Mail: claudia.kluner@charite.de