Rofo 2006; 178 - VO_409_2
DOI: 10.1055/s-2006-940971

Sicherheit und Verträglichkeit von Iopromid bei 74.717 Patienten

AF Kopp 1, P Palkowitsch 2, K Mortele 3, CD Claussen 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen
  • 2Berlin
  • 3Boston

Ziele: Bestimmung der Inzidenz und Charakteristik der Nebenwirkungen bei klinischem Einsatz in fast 75.000 Patienten von Iopromid (Ultravist, Schering, Berlin), einem nicht-ionischen monomeren Kontrastmittel. Methode: Insgesamt wurden 74.717 Patienten in 27 Zentren in die prospektive Surveillance-Studie eingeschlossen. Die Nebenwirkungen wurden anhand eines standardisierten Fragebogens erfasst. Für unterschiedliche diagnostische Prozeduren (v.a. Computertomographie und Angiographie) wurden wichtige anamnestische und demographische Daten erhoben sowie Risikofaktoren, Prämedikation und Art sowie Dauer der Nebenwirkungen abgefragt. Ergebnis: Insgesamt wurden 75.622 Untersuchungen mit Kontrastmittel bei einer Gesamtzahl von 74.717 Patienten durchgeführt. Die Rate der Nebenwirkungen einschließlich leichter, lokaler Missempfindungen lag bei 2%. Nur insgesamt 14 schwere Nebenwirkungen, die einer Behandlung bedurften, wurden beobachtet, was einer Rate von 0,02% entspricht. Kein Todesfall trat im Zusammenhang mit der Kontrastmittelapplikation auf. Die höchste Nebenwirkungsrate wurde bei Frauen im Alter von 18–40 beobachtet. Das höchste Risiko für das Auftreten einer Nebenwirkung wurde bei Patienten mit anamnestisch bekannter Kontrastmittelreaktion (7,4%) sowie bei Patienten mit allergischer Diathese (4,1% Nebenwirkungsrate) gefunden. Die Prämedizierung führte bei diesen Patientengruppen nicht zu einer signifikanten Reduktion der Nebenwirkungsrate. Schlussfolgerung: In einem großen, unselektieren, internationalen Patientenkollektiv von fast 75000 Patienten konnte eine niedrige Nebenwirkungsrate für das nicht-ionische, monomere Kontrasmittel Iopromid gezeigt werden. Als wichtigste Risikofaktoren für das Auftreten einer Kontrastmittelnebenwirkung konnte eine allergische Diathese sowie eine anamnestisch bekannte Reaktion herausgearbeitet werden. Auch unter Prämedikation ließ sich die Nebenwirkungsrate in diesen Gruppen nicht signifikant senken.

Korrespondierender Autor: Kopp AF

Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

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