Rofo 2006; 178 - VO_409_7
DOI: 10.1055/s-2006-940976

Intraindividueller Vergleich von Gd-BOPTA (Multihance®) und Gd-DTPA (Magnevist®) in der kontrastangehobenen MR-Angiographie der Halsgefäße bei 3T

E Bültmann 1, G Erb 2, U Klose 1, U Ernemann 1, K Voigt 1, T Nägele 1
  • 1Radiologische Klinik, Neuroradiologie, Tübingen
  • 2Konstanz

Ziele: 3 Tesla Hochfeldgeräte bieten ein besseres Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (CNR) in der kontrasverstärkten MR-Angiographie (ceMRA), da bei gegenüber niedrigerer Feldstärke verlängerten T1-Zeiten im nativen Hirngewebe Kontrastmittel zu einer stärkeren T1-Verkürzung führt. Es sollte untersucht werden, ob Kontrastmittel (KM) mit höherer Relaxivität (Multihance®) im Vergleich zu konventionellem KM (Magnevist®) zu einer Verbesserung der Bildqualität in der supraaortalen MRA führt. Methode: Wir untersuchten 12 gesunde männliche Probanden (18–40J.) an einem 3T Ganzkörpergerät (Magnetom TIM Trio, Fa. Siemens, Erlangen). Im Abstand von mind. 72h wurde jeweils eine intra-/extrakranielle ce-MRA angefertigt. Zwei verschiedene Kontrastmittel mit unterschiedlichen Relaxivitäten (Multihance®, Fa Bracco Altana Pharma, Konstanz; Magnevist®, Fa. Schering, Berlin) wurden in randomisierter Reihenfolge appliziert. Die Untersuchung erfolgte mit folgenden Messparametern: TR=3,69 ms, TE=1,21 ms, FOV 160×320mm, Ortsauflösung 0,8×0,6×1mm3. Die KM-Dosis betrug jeweils 0,1mmol/kg KG und wurde mit einer Flussrate von 2ml/s appliziert.Zur qualitativen Bewertung wurden Maximum-Intensitäts-Projektionen (MIP) erstellt.Die Auswertung erfolgte verblindet in einem intraindividuellen Paarvergleich in verschiedenen Gefäßabschnitten (bds. A.carotis interna (ACI), A.cerebri anterior (ACA1), A.cerebri media (ACM1-M3) A.cerebri posterior (ACP1-P3), A.basilaris (AB), A.vertebralis).Zusätzlich erfolgte eine quantitative Auswertung durch Signalintensitätsmessungen in Einzelschichten der genannten Gefäßregionen und eine Berechnung des CNR. Ergebnis: In der quantitativen Auswertung zeigte sich in allen Gefäßregionen ein signifikant verbessertes CNR nach Gabe von Multihance® verglichen mit Magnevist® (p<0,05): Die Werte für das CNR betrugen in der ACI 148,9±21,8 bzw. 120,8±22,8, in der AM1 106,8±17,8 bzw. 84,3±21,2 und in der AB 117,6±19,9 bzw. 91,5±21,5.In der qualitativen Bewertung im direkten, verblindeten Paarvergleich wurde die ceMRA mit Multihance® in allen Gefäßabschnitten signifikant besser beurteilt als mit Magnevist® (p<0,05).Im einzelnen wurden die Gefäßareale wie folgt bewertet (Multihance® besser/gleich/Magnevist® besser): Extrakraniell: 10/1/1; Circulus Willisii: 11/0/1 und distal: 10/0/1. Schlussfolgerung: Die Verwendung von Multihance® führt verglichen mit konventionellen Kontrastmitteln wie Magnevist® bei 3T zu einer signifikanten qualitativen und quantitativen Verbesserung der Bildqualität der ceMRA.

Korrespondierender Autor: Bültmann E

Radiologische Klinik, Neuroradiologie, Hoppe- Seyler- Str. 3, 72076 Tübingen

E-Mail: eva.bueltmann@med.uni-tuebingen.de