Rofo 2006; 178 - VO_409_10
DOI: 10.1055/s-2006-940979

Modulation des Refokussierungswinkels in TSE Sequenzen mit FAS (Flip Angle Sweep).

M von Falkenhausen 1, J Gieseke 1, F Träber 1, N Morakkabati-Spitz 1, G Lutterbey 1, HH Schild 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Bonn, Bonn

Ziele: Die Verwendung von TSE (FSE) -Sequenzen mit zahlreichen 180° Refokussierungspulsen ist bei 3T durch die SAR Begrenzungen limitiert. Eine Erniedrigung der SAR ist unter anderem durch eine Reduzierung des Refokussierungwinkels während eines Echozuges möglich (Hyperecho/FAS). Diese Studie untersucht den Einfluss der FAS-Technik (Flip Angle Sweep) auf den Bildkontrast bei Leberuntersuchungen. Methode: 7 Probanden wurden an einem 3T System (Intera, Philips MS, Best NL) unter Verwendung einer Oberflächenspule (Syn-cardiac) untersucht. Es wurden atemgetriggerte T2 gewichtete TSE Sequenzen (TR/TE: >4000/80ms, SD/Matrix: 8mm/256, ETL: 18) mit unterschiedlichen FAS-Winkeln (ohne FAS, 150°, 120°, 90°, 75°, 60°, 30°) akquiriert. SNR Messungen wurden in Leber, Fett, Muskulatur, Nieren und Milz sowie in einer Wasserprobe und einer Manganlösung (0,6 mmolar) durchgeführt. Hieraus wurden entsprechende Kontrastwerte im Verhältnis zur Leber berechnet. Ergebnis: Mit abnehmenden Refokussierungswinkeln reduzieren sich die gemessenen SNR Werte insbesondere der Gewebe/Proben mit primär hoher Signalintensität um 35–50% (180° vs. 30°), die SNR Werte der Leber und der Muskulatur hingegen werden nur geringfügig reduziert. Als Folge kommt es zu einer Abnahme der Kontraste zwischen Leber und den übrigen parenchymatösen Organen bzw. Flüssigkeiten. Die Manganlösung mit kurzen T1 und T2 Zeiten weist hingegen eine deutliche Zunahme der SNR mit reduzierten Refokussierungswinkeln auf (ca. 300%). Schlussfolgerung: Die Reduktion des Refokussierungswinkels in TSE Sequenzen führt zu einer Abnahme der SNR-Werte sowie des Kontrastes der Gewebe des Oberbauches. Die Ursache, insbesondere in Zusammenschau mit dem SNR Anstieg der Manganlösung, ist in erster Linie auf einen verstärkten T1 Effekt zurückzuführen. Die Auswirkungen auf die Detektion fokaler Leberläsionen ist unklar, der Einsatz der genannten Verfahren sollte jedoch mit entsprechender Vorsicht erfolgen.

Korrespondierender Autor: von Falkenhausen M

Radiologische Universitätsklinik Bonn, Sigmund Freud Str. 25, 52105 Bonn

E-Mail: marcus.von_falkenhausen@ukb.uni-bonn.de