Rofo 2006; 178 - VO_412_4
DOI: 10.1055/s-2006-940996

Hochaufgelöste MR-Lymphangiographie bei Patienten mit primärem und sekundärem Lymphödem

C Lohrmann 1, E Foeldi 2, O Speck 1, M Langer 1
  • 1Universitätsklinik Freiburg, Röntgendiagnostik, Freiburg
  • 2Hinterzarten

Ziele: Darstellung pathologisch veränderter Lymphgefäße der unteren Extremität in der MRT unter Anwendung einer räumlich hochaufgelösten VIBE-Sequenz nach intrakutaner Applikation des extrazellulären, wasserlöslichen Kontrastmittels Gadodiamide. Methode: Die hochaufgelöste MR-Lymphangiographie wurde bei 20 Patienten (7 Männer, 13 Frauen; Alter, 19–80; Mittel 39,9 Jahre) mit einem Lymphödem der unteren Extremität (16 primär, 4 sekundär) in einem 1,5 T-Magneten unter Verwendung einer Becken-Bein-Spule durchgeführt. Zuerst wurde das Ausmaß und die Verteilung des Lymphödems mittels einer stark T2-gewichtete 3D-TSE Sequenz bestimmt. Anschließend wurde das Kontrastmittel Gadodiamide in einer Dosierung von 0.1 mmol Gd/kg Körpergewicht beidseits intrakutan in den Fußrücken injiziert, wobei die maximal applizierte Kontrastmittelmenge 9ml betrug pro Fuß betrug. T1-gewichtete 3D-Gradientenechosequenzen (VIBE) wurden 5, 15, 25, 35, 45 und 55 Minuten p.i. in koronarer Schichtführung durchgeführt. Die Aufnahmen wurden qualitativ als auch quantitativ mittels Signal-zu-Rausch Verhältnis ausgewertet. Ergebnis: Alle Untersuchungen verliefen komplikationslos. Das Lymphödem zeigte bei allen Patienten eine epifasziale Verteilung. In 18 Patienten (90%) waren die Lymphgefäße der Unterschenkelregion sowie die inguinalen Lymphknoten mit den angrenzenden iliakalen Lymphgefäßen sichtbar. Die Lymphgefäße der Oberschenkelregion wurden bei 17 Patienten (85%) detektiert. Die iliakalen Lymphknoten konnten bei 8 Patienten (40%) abgegrenzt werden. Bereits 5 Minuten nach Injektion zeigte sich bei allen Patienten (100%) eine Kontrastierung der Venen der Unter-sowie Oberschenkelregion. Kollateralgefäße mit Dermal Back-Flow waren bei 16 Patienten (80%) sichtbar. Bei jeweils einem Patienten (5%) konnte eine lymphokutane Fistel sowie eine Lymphozele mit dem zuführenden Lymphgefäß abgegrenzt werden. Schlussfolgerung: Die Hochaufgelöste MR-Lymphangiographie ist sicher, technisch durchführbar, und führt zu einer guten Darstellung der Lymphgefäße der unteren Extremität. Die Methode hat das Potential ein wichtiges diagnostisches Verfahren bei Patienten mit Lymphabflusstörungen zu werden.

Korrespondierender Autor: Lohrmann C

Universitätsklinik Freiburg, Röntgendiagnostik, Hugstetter Strasse 55, 79106 Freiburg

E-Mail: lohrmann@mrs1.ukl.uni-freiburg.de