Rofo 2006; 178 - VO_415_3
DOI: 10.1055/s-2006-941008

Nichtinvasive Quantifizierung des akuten Myokardinfarktes in einem Kleintiermodell: MRT vs. SPECT vs. PET

D Thomas 1, J Horowitz 1, H Bal 1, L Araujo 1, P Acton 1, C Dumont 1, B Misselwitz 2, VA Ferrari 1
  • 1University of Pennsylvania, Department of Radiology and Division of Cardiology, Philadelphia
  • 2Berlin

Ziele: Die Kardio-MRT (CMR) wird zunehmend für die Kleintierbildgebung in der kardiovaskulären Forschung eingesetzt. Immer häufiger werden jedoch auch Verfahren wie die Kleintier-PET und -SPECT für die Vitalitätsbildgebung verwandt. Wir führten den ersten Vergleich der CMR, SPECT und PET für die Quantifizierung des akuten Myokardinfarktes (AMI)durch, um den Stellenwert der drei Verfahren zu evaluieren. Methode: 13 Sprague-Dawley Ratten wurden innerhalb von 36 Stunden nach AMI mittels CMR, MIBI-SPECT und FDG-PET untersucht. Das Herz wurde anschlißend mittels TTC (1.5%)gefärbt. Bei der CMR Bildgebung (4.7T, Varian) wurde ein nekrosespezifisches Kontrastmittel verwandt (Gadophrin-3). Die Sequenzparameter waren: FLASH, Flip 60°, TR 6ms, TE 3ms, FOV 5–6cm, Matrix 256mm2, Schichtdicke 1.5mm. Diese Sequenz erlaubt die gleichzeitige Vitalitäts- und Funktionsbeurteilung. Die PET erfolgte mit einem Kleintier-Scanner (Philips, Cleveland, OH): L-YSO Anger-logic Detektor, 2mm3 räumliche Auflösung in der zentralen Region des FOV. Die SPECT erfolgte mit einer Prism 3000XP Gamma Kamera (triple-headed) (Philips, Cleveland, OH), mit Pinhole Kollimatoren. Die Voxelgröße betrug 3.56 mm3 und nach Rekonstruktion (OS-EM- Algorithmus)0.67mm. Ergebnis: Alle Tiere überlebten die CMR und SPECT Untersuchung, eine Ratte starb vor der PET. Die infarzierten Areale demarkierten sich hyperintens in der CMR-Bildgebung und ließen sich im PET und SPECT durch verminderte Tracer-Aufnahme abgrenzen. Die PET-Daten von 6 Tieren konnten aufgrund eines erhöhten FDG-Uptake im infarktangrenzenden Myokard nicht ausgewertet werden. Die CMR zeigte die höchste Korrelation (R2=0.96) und Übereinstimmung mit den TTC Daten, gefolgt von der SPECT (R2=0.82) und PET (R2=0.66). Darüberhinaus konnte aus den CMR Daten die globale LV-Funktion bestimmt werden (EDV 316.2±76.2µl, ESV 107.6±39.9µl, EF 66.0±8.5%, Herzminutenvolumen 77.4±20.4ml). Schlussfolgerung: Wir führten den ersten direkten Vergleich von CMR, PET, und SPECT zur Quantifizierung des AMI in einem Kleintiermodel durch. Die CMR war den anderen Modalitäten überlegen, was auf die bessere räumliche Auflösung und die Fähigkeit, nekrotisches Myokard direkt darzustellen zurückzuführen ist. Darüberhinaus ermöglichte die CMR die Ermittlung der LV-Funktion. Ein erhöhter FDG-Uptake im infarktangrenzenden Myokard machte bei 6 Tieren die quantitative Auswertung unmöglich. Eine Erklärung hierfür ist das Vorliegen von minderperfundiertem, stunning/hibernating, Myokard.

Korrespondierender Autor: Thomas D

University of Pennsylvania, Department of Radiology and Division of Cardiology, 3400 Spruce Street, 19104 Philadelphia

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