Rofo 2006; 178 - VO_220_6
DOI: 10.1055/s-2006-941015

Entwicklung interaktiver Knowledge Container mithilfe der Quicktime-Multimediatechnologie

J Weidemann 1, C Schlorhaufer 1, M Galanski 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische Radiologie, Hannover

Ziele: Die aktuellen radiologischen Befundungsworkstations erlauben eine Vielzahl von Bildmanipulationen wie z.B. multiplanare Rekonstruktionen und Volume Rendering Ansichten. Angiographiefilme sind im bewegten Bild anschaulicher als Einzelbilder. In der Ausbildung von Ärzten und Studenten wird diesen Möglichkeiten häufig nicht Rechnung getragen, da nur Einzelbilder oder einfache Stapelfilme ohne interaktive Möglichkeiten angeboten werden. In interdisziplinären Lernumgebungen ist ein kompetenter, demonstrierender Radiologe nicht immer verfügbar. Daher wurde das Konzept eines Knowledge Containers Radiologie entwickelt, der interaktives Bildmaterial mit Wissenselementen verknüpft. Methode: Mithilfe der Apple Quicktime Multimedia Technologie wurden interaktive Filmdateien mit scrollbaren Bildstapeln radiologischer Schnittbildverfahren, 3D-Modellen sowie bewegten Angiographie-Filmen erstellt. Diese wurden mit anklickbaren Hotspots versehen, die wichtige anatomische Details bzw. Pathologien benennen. Eine Vergrößerungs- und Verschiebefunktion wurde integriert. Die Bildgröße beträgt 512×512 Pixel, bei Angiographiefilmen bis zu 1024×1024 Pixel. Zusätzlich können Begleittexte und Schemata eingeblendet werden. Der so genannte Movietutor dient der geführten Bildanalyse und demonstriert auf Wunsch die wichtigsten Pathologien. Ergebnis: Die fertigen Filmdateien können sowohl im Quicktime Movieplayer (Windows und Mac OS X) als auch in Webseiten und Content Management Systemen geöffnet werden. Die Dateigrößen liegen zwischen 3 und 10 Megabyte pro Flm. Demonstriert werden beispielhaft neben einzelnen CT-und Angiographiefilmen auch ein interaktiver CT-Atlas der Felsenbeinanatomie. Schlussfolgerung: Die gewählte Darstellungsform erlaubt die Erstellung interaktiver Lernumgebungen für das expositorische (Movietutor) und explorative (interaktive Hotspots) Lernen radiologischer Sachverhalte. Besonders geeignet sind diese Filme für das interdisziplinäre computerbasierte Lernen, da die Funktion des demonstrierenden Radiologen praktisch integriert ist. Es sollen abschließend die Möglichkeiten und Grenzen dieser Methode diskutiert werden.

Korrespondierender Autor: Weidemann J

Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische Radiologie, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover

E-Mail: j.weidemann@mac.com