Rofo 2006; 178 - MTRA_6_2
DOI: 10.1055/s-2006-941030

Diagnostik von Gefäßerkrankungen durch die Mehrzeilen-Spiral-Computertomographie (MS-CT)

KU Jürgens 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Nach der klinischen Einführung der Mehrzeilen-Spiral CT-Angiographie (MS-CTA) steht eine leistungsfähige Untersuchungsmethode für die nichtinvasive Kontrastmittel (KM)-gestützte Gefäßdiagnostik von Kopf-Hals-Region, Thorax, Abdomen und Becken-Bein-Gefäßen zur Verfügung. Verbesserungen der räumlichen Auflösung sowie der Volumenabdeckung der Spiral-CT Untersuchungen ermöglichen die Darstellung der gesamten Aorta und/oder Becken- und Beinarterien nach einmaligem intravenösem KM-Bolus in hoher diagnostischer Qualität. Dedizierte Nachverarbeitungsprogramme unterstützen eine hochaufgelöste Darstellung der untersuchten Gefäßregionen und ermöglichen die quantitative Analyse von Gefäßlumen sowie die Beurteilung der Gefäßwand. In der klinischen Routine sind zahlreiche Indikationen zur MS-CTA der Kopf-Hals-Region, des Thorax und des Abdomens in der Akutdiagnostik, z.B. klinischer Verdacht auf ischämischen Insult/intracranielle Blutung, Pulmonalarterien-Embolie, Aortendissektion und Primärdiagnostik polytraumatisierter Patienten, sowie in der bildgebenden Kontrolle nach (gefäß-) chirurgischen Eingriffen bzw. der Durchführung interventioneller therapeutischer Maßnahmen etabliert. Die klinisch etablierten Indikationen zur MS-CTA sowie die erforderlichen Untersuchungsprotokolle zur Durchführung einer MS-CTA am 4-, 16- und 64-Zeilen Spiral Computertomographen werden vorgestellt und anhand klinischer Fallbeispiele diskutiert. Die Verwendung geeigneter 3D-Nachverarbeitungsverfahren (z.B. MIP, MPR, VRT) wird im Hinblick auf eine effiziente Befunderstellung und -dokumentation bzw. die Befundübermittlung an die zuweisenden klinischen Kollegen exemplarisch dargestellt. Abschließend wird die diagnostische Wertigkeit der MS-CTA im Vergleich zu den konkurrierenden Modalitäten, insbesondere der KM-gestützten Magnetresonanz-Angiographie (MRA) und der digitalen Subtraktionsangiographie (DSA), diskutiert.

Lernziele:

  • Klinisch etablierte Indikationen zur Durchführung einer MS-CTA

  • Untersuchungsprotokolle für die MS-CTA am 4-, 16- und 64-Zeilen Spiral Computertomographen

  • Diagnostische Wertigkeit der MS-CTA im Vergleich zu konkurrierenden Modalitäten.

Korrespondierender Autor: Jürgens KU

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Strasse 33, 48149 Münster

E-Mail: kujuerg@uni-muenster.de