Rofo 2006; 178 - Klinik_Seminar_5_1
DOI: 10.1055/s-2006-941044

Qualitätsmanagement – Chance oder Belastung?

MD Drinkewitz-Latschenberger 1
  • 1XXdqmd drinkewitz qualitätsmanagement dienstleistung, Harmstorf

Die gesetzliche Verpflichtung, Qualitätsmanagement (QM) einzuführen, erübrigt es, sich zu fragen, „ob oder gar nicht?“. Die Frage, „nach welchem Standard oder Modell können oder sollten wir unser QM-System aufbauen“ bleibt dagegen aktueller denn je!

In manchen Bereichen des Gesundheitswesens herrscht, aufgrund der vielen Möglichkeiten große Verunsicherung. DIN EN ISO 9001, EFQM-Modell, TQM, KTQ, QUEP etc. sind nur einige Begriffe, die nur Informierte einordnen und beurteilen können.

Für den Bereich der Radiologie bietet sich die Norm DIN EN ISO 9001:2000 als Basis-Qualitätsmanagementsystem an. Diese international bewährte Norm wird häufig als nur industrietauglich verkannt. Da es sich um eine branchen-neutrale Norm handelt, muss sie natürlich für die jeweilige Branche interpretiert werden. Diese Anforderung stellt einen gewissen Anspruch an den Anwender. Beim Lesen der Norm wird klar, dass einerseits Anforderungen an alle Bereiche einer Organisation gestellt werden und andererseits in allen Bereichen für die praktische Umsetzung große Spielräume gegeben sind.

Auf die häufig gestellte Frage „Welchen Nutzen bringt uns Qualitätsmanagement?“, gibt es nur eine Antwort: „ Das, was Sie daraus machen!“

Zum Nutzen einer Organisation kann ein QM-System nur beitragen, wenn sich Management und Mitarbeiter gleichermaßen informiert und engagiert dafür einsetzen. Auf jeden Fall sollte der Qualitätsbeauftragte, um seine Aufgaben richtig wahrnehmen zu können, eine fundierte Schulung im QM erhalten. Diese Investition erspart oft die gesamte externe Beratung.

Die bei der Einführung nicht zu verkennende Mehrarbeit reduziert sich sobald das QM-System richtig angewendet und wirksam wird. Fehlerreduzierung, Zeitersparnis und damit einhergehende Kostenreduzierung, können positive Auswirkungen sein. Standardisiertes Arbeiten, wo möglich und gewünscht, schafft klare Strukturen und z.B. weniger Aufwand bei Einarbeitung von neuen Mitarbeitern. Strategische Selbstkontrolle und der Anspruch zur kontinuierlichen Verbesserung und Weiterentwicklung des QM-Systems wird eine Organisation im Großen und in vielen kleinen Dingen auf Dauer verbessern. Und wenn QM Freude macht (so etwas gibt es!), kann man sich weiteren Herausforderungen stellen wie z.B. der Einführung des EFQM-Excellence-Modells und evtl. die damit verbundenen Möglichkeiten nutzen.

Lernziele:

Kennenlernen der unterschiedlichen Systeme, Modelle

Vorgehensweise bei Einführung eines QM-Systems

Schulungsmöglichkeiten im QM

Korrespondierender Autor: Drinkewitz-Latschenberger MD

dqmd drinkewitz qualitätsmanagement dienstleistung, Zum Leeborn 13 a, 21228 Harmstorf

E-Mail: drinkewitz@dqmd.de