Rofo 2006; 178 - WI_PO_21
DOI: 10.1055/s-2006-941073

Longitudinale Quantifizierung der periartikulären Demineralisation durch die Digitale Radiogrammetrie (DXR) bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA)

J Böttcher 1, A Pfeil 1, A Kramer 1, G Lehmann 1, ML Schäfer 1, A Petrovitch 1, A Malich 2, G Wolf 1, WA Kaiser 1
  • 1Friedrich – Schiller Universität Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Arbeitsgruppe Osteologie, Jena
  • 2Nordhausen

Ziele: Die rheumatoide Arthritis (RA) als systemisch manifestierende Krankheit ist durch eine frühzeitige periartikuläre Demineralisation der Handgelenke gekennzeichnet. Im Rahmen dieser Studie erfolgt die Quantifizierung des Potentials der DXR zur Erfassung der periartikulären Demineralisation in Abhängigkeit vom Schweregrad sowie der Krankheitsdauer der RA. Methode: Das Studienkollektiv bestand aus 258 Patienten, welche an einer verifizierten RA (ACR- Kriterien) erkrankt sind. Für jeden Patienten wurde jährlich eine Handröntgenaufnahme angefertigt. Mittels der DXR (Pronosco X-posure System™, Sectra Pronosco A/S, Denmark) erhielten alle Patienten eine Bestimmung des Metacarpal Index (MCI) und der Knochenmineraldichte (BMD) im Bereich der Metacarpalknochen II bis IV. Anhand der Handröntgenfilme erfolgte die Verifizierung des radiologischen Schweregrades der RA mittels Sharp Erosion Score und Sharp Joint Space Narrowing Score. Ergebnis: Alle Korrelationen zwischen den DXR–Parametern und dem Sharp Score waren im Gesamtkollektiv signifikant negativ. Hinsichtlich des Sharp Joint Space Narrowing Score konnte für den MCI (-31,0%) und BMD (-28,6%) eine schweregradabhängige Reduktion berechnet werden. Der Sharp Erosion Score zeigte niedrigere Reduktionen für die DXR- Parameter (BMD: -22,1%; MCI: -24,6%). Im Rahmen des longitudinalen Studienteiles mit einem Beobachtungszeitraum von 6 Jahren wurde eine signifikante Verminderung des BMD und MCI von -32,1% versus -33,3% verifiziert. Im Hinblick auf das erste Krankheitsjahr konnte ein beschleunigter Abfall der DXR-Parameter verifiziert werden (BMD: -10,7% MCI: -14,3%). Ein langsamer Abfall des BMD (-21,4%) und MCI (-19,0%) wurde im weiteren Verlauf (Krankheitsjahr 1 bis 6) beobachtet. Schlussfolgerung: Neben der schweregradabhängigen Reduktion wurde ebenso die signifikante Abnahme der DXR-Parameter im Verlauf nachgewiesen. Somit steht der RA-Diagnostik ein System zur Verfügung, mit denen erstmalig eine Quantifizierung der initialen periartikulären Demineralisation bei Patienten mit rheumatoider Arthritis möglich ist.

Korrespondierender Autor: Böttcher J

Friedrich – Schiller Universität Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Arbeitsgruppe Osteologie, Erlanger Allee 101, 07747 Jena

E-Mail: joachim.boettcher@med.uni-jena.de