Rofo 2006; 178 - WI_PO_26
DOI: 10.1055/s-2006-941078

Myokardiales Late Enhancement bei Patienten mit arterieller Hypertonie: Initiale Ergebnisse der Kardio-MRT

K Andersen 1, M Hennersdorf 2, M Cohnen 1, U Mödder 1, DB Blondin 1, BE Strauer 1, LW Poll 1
  • 1Universitäts-Klinik Düsseldorf, Institut für Diagnostische Radiologie, Düsseldorf
  • 2Düesseldorf

Ziele: Bei der arteriellen Hypertonie führt die linksventrikuläre Hypertrophie zu Myozytenhypertrophie, interstitieller Fibrose und strukturellen Veränderungen der koronaren Mikrozirkulation.

Ziel der Studie war es, bei Patienten mit bekannter arterieller Hypertonie, die klinisch weder Zeichen eine Makroangiopathie noch eines abgelaufenen Myokardinfarktes aufwiesen, Areale mit Late Enhancement als Zeichen abgelaufener mikroangiopathischer Ischämien nachzuweisen. Methode: Bei 25 Patienten mit einer unbehandelten arteriellen Hypertonie (13 Männer, 12 Frauen, Durchschnittsalter 57 Jahre) ohne einen Moykardinfarkt in der Vorgeschichte und ohne makroangiopathische Veränderungen in der Koronarangiographie wurde ein kardiales MRT an einem 1.0 T Gerät (Gyroscan T10-NT, Intera Release 8.0, Philips) angefertigt. Schnelle Gradienten-Echo-Cine-Sequenzen (balanced-fast-field-echo; TR/TE: 4.2/2.1ms) wurden als kurze Achse, lange Achse und im 4-Kammer-Blick angefertigt.

15 Minuten nach i.v. Injektion von Gadobenate dimeglumine (MultiHance, AltanaPharma, Konstanz, 0.1mmol/kg Körpergewicht) wurden Inversion Recovery Gradienten-Echo Sequenzen (TR/TE:4,6/1,5, Schichtdicke: 5mm, TI: 180–220 ms) in kurzer und langer Achse und im 4-Kammer-Blick zur Detektion eines myokardialen Late Enhancementes angefertigt. Zusätzlich wurde eine T2w-STIR axial akquiriert. Ergebnis: 11 von 25 Patienten wiesen ein myokardiales Late Enhancement des linken Ventrikels auf. Das Late Enhancement trat insbsondere im Bereich des Septums und der freien anterolateralen Wand des linken Ventrikels auf. Bei 4 der 11 Patienten konnte in gleicher Lokalisation eine umschrieben Wandbewegungsstörung nachgewiesen werden. Ein myokardiales Ödem war nicht nachzuweisen. Die durchschnittliche linksventrikuläre Ejektionsfraktion war in allen Patienten normal. Schlussfolgerung: In unserer Studie zeigten 44% der Patienten mit arterieller Hypertonie ein Late Enhancement in der kardialen MRT. Bei diesen Patienten könnte das Late Enhancement Bereiche mikrovaskulärer Obstruktionen oder myokardialer interstitielle Fibrose anzeigen. Weitere prospektive MR-Studien sind erforderlich, um den prognostischen Wert des Late Enhancement in der klinischen Einstellung der arteriellen Hypertonie auszuwerten und die Effekte einer antihypertensiven Therapie auf das Late Enhancement zu beurteilen

Korrespondierender Autor: Andersen K

Universitäts-Klinik Düsseldorf, Institut für Diagnostische Radiologie, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

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