Rofo 2006; 178 - WI_PO_30
DOI: 10.1055/s-2006-941082

Vergleich der Reproduzierbarkeit Myokardialer Perfusionsmessungen mit TrueFISP- und TurboFLASH-Sequenzen

A Kronfeld 1, A Zelinka 1, G Horstick 1, KF Kreitner 1, WG Schreiber 1
  • 1Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bereich Medizinische Physik, Mainz

Ziele: Gestützt auf die Bestimmung der Inter- und Intraobservervariabilität soll untersucht werden, welche Sequenz, TrueFISP oder TurboFLASH, zur Ermittlung der Myokardialen Perfusionsreserve (MPR) besser geeignet ist. Im Hinblick auf die semiquantitative Perfusi-onsmessung sollte die Untersuchung bei einer relativ geringen Kontrastmitteldosis (0,04 mmol/kg KG) durchgeführt werden. Methode: An einem Magentom Sonata (Siemens, Erlangen) wurden pro Sequenz 20 Patienten mittels einer kontrastmittelgestützten First-Pass Perfusionsuntersuchung (0,04mmol Gadolinium/kg KG) unter Ruhe- und unter Stressbedingungen (Adenosin 140µg/kg KG/min) untersucht. Hierbei wurden 3 Schichten akquiriert. Die Bestimmung der MPR erfolgte drei Mal: ein Mal durch Auswerter A1 und zwei Mal durch Auswerter A2. Aus den drei Auswertungen wurde der Variationskoeffizient (VK) der Inter- und Intraobservervariabilität für jede Sequenz berechnet. Ergebnis: TurboFLASH: Der VK für die Interobservervariabilität betrug (24±22)%, für die Intraobservervariabilität (26±23)%. Die kleinsten VK wurden in der medialen Schicht erreicht (Inter (20±8)%, Intra (20±18)%), die schlechtesten in der apikalen Schicht (Inter (30±24)% Intra (31±26)%).

TrueFISP: Hier betrug der VK für die Interobservervariabilität (21±20)%, für die Intraobservervariabilität (23±22)%. Auch hier wurden in der medialen Schicht die kleinsten VK erreicht (Inter (14±14)% Intra (14±15)%) und die größten in der apikalen Schicht (Inter (25±20)% Intra (32±26)%). Schlussfolgerung: Die TrueFISP-Sequenz zeigt gegenüber der TurboFLASH-Sequenz eine bessere Reproduzierbarkeit und ist daher zur Bestimmung der MPR vorzuziehen. Dies ist unter anderem mit einem besseren Signal-Rausch-Verhältnis der TrueFISP (24,7±5,9) gegenüber der TurboFLASH (17,6±4,1) zu begründen, was zu einer besseren Abgrenzbarkeit des Myokards führt. Auffällig ist auch die deutlich bessere Reproduzierbarkeit der Werte der medialen Schicht gegenüber der apikalen Schicht, eine Folge selteneren Auftretens von Partialvolumeneffekten in der medialen Schicht. Es ist ratsam, schon bei der Planung der Untersuchung auf geringe Partialvolumeneffekte zu achten, da dies die Qualität der Auswertung um über 50% erhöhen kann.

Korrespondierender Autor: Kronfeld A

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