Rofo 2006; 178 - WI_PO_59
DOI: 10.1055/s-2006-941111

Osteodensitometrie bei Kindern und Jugendlichen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED).

G Kluge 1, M Borte 1, T Richter 1, H Uhlig 1, RB Tröbs 1, T Kahn 1, G Borte 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische Radiologie, Leipzig

Ziele: Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind häufig mit Osteopenien oder Osteoporosen assoziiert. Die Bestimmung der Knochendichte ist bei diesen Patienten deutlich komplexer als bei Erwachsenen, weil neben einem sich im Wachstum befindlichen Skelett zusätzlich erkrankungsbedingte Wachstumsretardierungen vorliegen können. Methode: Die zwischen 1997 und 2004 durchgeführten Osteodensitometrien von Patienten mit CED wurden retrospektiv ausgewertet (42 m, 47 w). Die gewonnenen Daten wurden in bezug auf Größe und Gewicht nach der Methode von Warner et al. korrigiert. Ergebnis: Es zeigte sich, dass obwohl eventuelle Wachstumsverzögerungen berücksichtigt wurden, in 56,7% (50/89) der Fälle eine Demineralisation vorlag. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass Osteopenien/Osteoporosen und Wachstumsretardierungen miteinander korrelieren (r=0,46, p<0,01) und dass bei einer Körpergröße unterhalb der 25. Perzentile in 69,2% eine Osteopenie bzw. Osteoporose vorliegt. Unterhalb der 10. Perzentile liegt der Anteil bei 80,0%. Schlussfolgerung: Die Messergebnisse belegen den klinischen Nutzen der Osteodensitometrie zur Erfassung erkrankungsbezogener Demineralisationen bei Kindern und Jugendlichen mit CED. Sie sollte fester Bestandteil einer qualitätsgerechten und auf Prophylaxe von Spätschäden orientierten Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen sein.

Korrespondierender Autor: Kluge G

Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische Radiologie, Liebigstr. 20, 04103 Leipzig

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