Rofo 2006; 178 - WI_PO_72
DOI: 10.1055/s-2006-941124

Änderung der Transferrinrezeptor-Expression von raMSC durch Beladung der Zellen mit Ferrit basierenden Kontrastmitteln

R Kehlbach 1, R Schäfer 1, R Bantleon 1, B Maurer 1, J Pintaske 1, CD Claussen 1, F Schick 1, J Wiskirchen 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Die Beladung von Zellen mit Ferrit basierenden MR Kontrastmitteln ermöglicht die Beobachtung ihres Homingverhaltens in vivo. Bisher konnte kein negativer Einfluss der Zellmarkierung auf die Vitalität gefunden werden. Untersuchungen bezüglich der Zellfunktion und/oder der Proteinexpression stehen bisher noch aus.

Ziel dieser Studie war die Beantwortung der Frage, ob eine Zellmarkierung mit Ferrit basierenden MR Kontrastmitteln Einfluss auf die Expression verschiedener Oberflächenproteine haben kann. Methode: Undifferenzierte Klone von raMSC (MSC der adulten Ratte) der Passagen 7–16 wurden mittels den Transfektionsagenzien Dosper® und jetPEI™ mit Resovist® oder Resovist C® [60µg Fe/ml über 4h] oder für 18h mit Resovist®/Resovist C® [200µg Fe/ml] beladen. Untersucht wurden Vitalität und photometrisch der Eisengehalt im Verlauf des weiteren Wachstums. Zwei Wochen nach der Behandlung wurde die Expression diverser Oberflächenproteine, u.a. von CD71 (Transferrinrezeptor) mittels FACS bestimmt. Ergebnis: Die Beladung der Zellen mit Ferrit-haltigen Kontrastmitteln gelingt problemlos. Erwartungsgemäß nimmt ihr Fe-Gehalt proliferationsabhängig kontinuierlich ab. Die Vitalität ist nicht eingeschränkt. Eine lange Inkubationszeit mit einem hohen Eisenbetrag ändert passagenabhängig die Expression des Transferrinrezeptors. Andere Oberflächenmarker bleiben unbeeinflusst. Schlussfolgerung: Eine Beladung von MSC mit Ferrit basierenden Kontrastmitteln ist ohne Einbuße der Vitalität und des Proliferationsverhaltens möglich. Die Zellen reagieren jedoch im weiteren Wachstumsverlauf unterschiedlich auf verschiedene Inkubationsbedingungen. So führt eine lange Inkubation mit Resovist® bzw. Resovist C® zu einer Hochregulierung der Expression des Transferrinrezeptors, der für diese Zellen zu diesem Zeitpunkt nicht typisch ist. Die Beobachtung nicht nur der Zellvitalität sondern auch der Zellfunktion erscheint vor möglicher Applikation in vivo somit obligat.

Korrespondierender Autor: Kehlbach R

Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Radiologische Diagnostik, Waldhörnlestrasse 22, 72072 Tübingen

E-Mail: rainer.kehlbach@uni-tuebingen.de