Rofo 2006; 178 - WI_PO_79
DOI: 10.1055/s-2006-941131

Evaluierung der Digitalen Radiogrammetrie (DXR) und des Radiogrammetrie Kit (RK) zur Quantifizierung der rheumatoiden Arthritis (RA)

J Böttcher 1, A Pfeil 1, A Kramer 1, BE Seidl 1, G Lehmann 1, A Malich 2, A Petrovitch 1, G Hein 1, WA Kaiser 1
  • 1Friedrich – Schiller Universität Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Arbeitsgruppe Osteologie, Jena
  • 2Nordhausen

Ziele: Evaluierung der DXR sowie des RK als neue Verfahren zur schweregradabhängigen Quantifizierung der periartikulären Demineralisation und Detektion der Gelenkspaltverschmälerung bei RA-Patienten. Methode: 258 Patienten mit einer verifizierten RA nach den ACR-Kriterien erhielten eine Bestimmung des Metacarpal Index (MCI) und der Knochenmineraldichte (BMD) im Bereich der Metacarpalknochen II-IV mittels DXR (Pronosco X-posure System™, Sectra Pronosco A/S, Denmark). Des Weiteren erfolgte die Quantifizierung der Gelenkspaltweiten der Metakarpo-Phalangeal-Gelenke II-V (MCP) durch den RK (Version 1.3.5, Sectra Pronosco A/S, Denmark) an Handröntgenaufnahmen. Hierfür legte der RK semiautomatisch die ROI in die MCP-Gelenke und ermittelte die Gelenkspaltweite (JSD in cm, mittlere Gelenkspaltweite-JSDmean). Anhand der Handröntgenaufnahmen erfolgte die Verifizierung des Schweregrades der RA mittels Larsen Score und Steinbroker Kriterien. Ergebnis: Alle Korrelationen zwischen den RK– und DXR–Parametern waren im Gesamtkollektiv signifikant. Für den Schweregrad der RA (nach Steinbroker) konnte eine signifikante Reduktion des MCI (-36,6%) und BMD (-32,7%) berechnet werden. Im Hinblick auf die RK-Parameter wurde eine signifikante Abnahme im Mittel (JSDmean) von 52,9% berechnet. Die stärkste Reduktion wurde für JSD MCP II mit 63,2% (p<0,01) verifiziert. Eine gleichsinnige signifikante schweregradabhängige Erniedrigung der DXR- sowie RK-Parameter konnte für auch für den Larsen Score dargestellt werden. Schlussfolgerung: Die Analyse der Handröngtenaufnahmen durch die DXR und den RK zeigt eine signifikante Reduktion der periartikulären Knochenmineraldichte und Gelenkspaltweite mit zunehmendem Schweregrad der RA. Mithilfe dieser Systeme ist eine exakte Quantifizierung der periartikulären Demineralisation und Gelenkspaltverschmälerung im Rahmen der Beurteilung der Krankheitsprogression möglich.

Korrespondierender Autor: Böttcher J

Friedrich – Schiller Universität Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Arbeitsgruppe Osteologie, Erlanger Allee 101, 07747 Jena

E-Mail: joachim.boettcher@med.uni-jena.de