Rofo 2006; 178 - WI_PO_94
DOI: 10.1055/s-2006-941146

MSCT auf Dosis-Niveau eines konventionellen Thorax-Röntgen: Einfluss der Erfahrung des Befunders auf die Detektion und Charakterisierung pulmonaler Rundherde

VC Romano 1, P Hein 1, U Zaspel 1, G Diederichs 1, B Hamm 1, P Rogalla 1
  • 1Charité CM, Instutut für Radiologie, Berlin

Ziele: Evaluation des Einflusses der Befundererfahrung bezüglich der Detektion und Charakterisierung pulmonaler Rundherde(PR) in MSCT in ultra-niedrig-Dosis Technik(UNDT) Methode: Es wurden 135 Patienten mit indizierten Thorax-CT bei Verdacht auf PR in dieser Studie eingeschlossen. Das Scoutview wurde durch eine Thorax CT-Untersuchung in UNDT mit folgenden Parametern 3.5 eff.mAs mit 120 kV und Kollimation 1mm(Toshiba Aquilion) ersetzt. Dies entsprach einer Strahlendosis von 0.2(♂) bzw.0.3(♀) mSv (=Dosis eines konventionellen Rö-Thorax). Eine CT-Untersuchung des Thorax in Standarddosis (SDT=52.2 eff.mAs) folgte. Die axialen Scans, zunächst in UNDT und dann in SDT wurden separat und verblindet von 2 Radiologen (R1-erfahren; R2-weniger erfahren) ausgewertet: Anzahl, Größe, Lokalisation, Morphologie und Dignität (benigne/maligne) jeden PR wurde analysiert. Bei mehr als 5 PR, wurden diese in “viele“ (6–20),“multiple“(21–50) bzw.“disseminiert“(>50) gruppiert und der kleinste sowie größte Durchmesser dokumentiert. Eine Einschätzung der subjektiven diagnostischen Sicherheit (Skala 1–10) sowie der ausreichenden Qualität der UNDT-Scans für eine PR-Detektion und -Charakterisierung im Vergleich zur SD-CT wurde dokumentiert. Ergebnis: SDT war der Referenzstandard: Sensitivität und Spezifität von CT in UNDT betrugen jeweils 100 und 95.7%(R1) und 96.3 und 100%(R2). Nach Evaluation der SD-Scans war die UNDT bei der PR-Detektion bzw.Charakterisierung in jeweils 9.7(R1) und 5.2%(R2) bzw. 12.7(R1) und 1.5%(R2) der Fälle ein Hindernis für die Readers. Die subjektive Sicherheit von R1 und R2 bezüglich der PR-Detektion und –Charakterisierung war signifikant unterschiedlich (p>0.05) zwischen den beiden Methoden. Trotzdem ergab die objektive Charakterisierung eine sehr gute Übereinstimmung zwischen ULD und SD bei beiden Untersuchern (R1:k=0.94; R2:k=0.96). Schlussfolgerung: Obwohl der wenig erfahrene Untersucher auf eine Dosisreduktion von 93% mit einer Abnahme der subjektiven diagnostische Sicherheit reagierte, beeinflusste die Erfahrung des Untersuchers nicht die RH-Detektion oder Charakterisierung in der ULD-MSCT.

Korrespondierender Autor: Romano VC

Charité CM, Instutut für Radiologie, Schumannstr. 20/21, 10117 Berlin

E-Mail: valentina.romano@charite.de