Rofo 2006; 178 - FO_PO_2
DOI: 10.1055/s-2006-941154

Der Gallensteinileus – Pitfalls und Lösungswege einer klassischen Diagnose in der Radiologie an Hand von Fallbeschreibungen an einem Klinikum mittlerer Größe

T Görlitz 1, AH Beck 1, T Thieme 1, A Hufnagel-Schmude 1, A Noll 1, M Losen 1
  • 1Klinikum Konstanz, Institut für radiologische Diagnostik, Konstanz

Einleitung:

Der Gallensteinileus stellt nach wie vor eine seltene, aber wichtige Differentialdiagnose bei Patienten mit unklarem Abdomen dar.

Auch wenn bei entsprechender Fragestellung eine eindeutige Aussage über das Vorliegen bzw. Nichtvorliegen dieser Erkrankung

mit den entsprechenden Untersuchungsmodalitäten (Ultraschall, Rö-Abdomen-Übersicht,CT) ohne weiteres zu stellen ist, zeigt sich

in der Krankenhaus-Routine eine deutliche Diagnose-Verzögerung durch die vorgegebenen Arbeitsabläufe und den vorgegeben

Workflow bzw. die Arbeitsteilung seitens der einzelnen Disziplinen.

Material:

Anhand von 2 Fällen aus der täglichen Praxis unseres Institutes werden typische Fallstricke aufgezeigt, welche eine sofortige richtige

Einordnung und Therapie erschwerten. Dazu wurden die erhobenen Radiologischen Befunde mit den initialen Zuweisungsdiagnosen

und debn bisherigen Krankheitsverläufen verglichen und aufgearbeitet.

Ergebnisse:

Die Diagnose eines Gallensteinileus ist untersucherunabhängig problemlos in der Computertomographie zu stellen. Bei multimorbiden,

nur schlecht anamnestizierbarem Patientengut ist vielmehr eine frühzeitige Zuweisung durch den behandelnden bzw.aufnehmenden

klinischen Kollegen unabdingbar.

Schlussfolgerung:

Die Diagnose Gallensteinileus stellt weniger eine radiologische als klinische Herausforderung dar. Eine intensive Rückkopplung mit

den zuweisenden klinischen Kollegen ist Voraussetzung für eine optimierte Detektion und den Behandlungserfolg.

Keywords:

Gallensteinileus Patientenmanagement Pitfalls CT Ultraschall

Lernziele:

Die Diagnose Gallensteinileus stellt weniger eine radiologische als klinische Herausforderung dar. Eine intensive Rückkopplung mit

den zuweisenden klinischen Kollegen ist Voraussetzung für eine optimierte Detektion und den Behandlungserfolg.

Korrespondierender Autor: Görlitz T

Klinikum Konstanz, Institut für radiologische Diagnostik, Luisenstr 7, 78464 Konstanz

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