Rofo 2006; 178 - FO_PO_3
DOI: 10.1055/s-2006-941155

Nutzen der Spiral-CT Untersuchung zur Detektion gastrointestinaler Blutungen

MP Puesken 1, EA Armateifio 1, BL Lange 1, MH Heuser 1, E Grabbe 1, S Obenauer 1
  • 1Georg-August-Universität, Diagnostische Radiologie, Göttingen

Die Computertomographie (CT) wird mit steigender Tendenz in der Diagnostik gastrointestinaler (GI) Blutungen eingesetzt. In dieser retrospektiven Studie soll untersucht werden, mit welchem Erfolg die Mehrschicht-Spiral-CT (MS-SCT) zum Auffinden von akuten und chronischen Blutungsquellen eingesetzt werden kann.

Bei 53 Patienten mit GI-Blutungen wurde zur Lokalisationsbeurteilung der Blutung ein kontrastmittelgestütztes (120–150ml Ultravist 300) 2-Phasen Spiral-CT durchgeführt. Die Detektionsrate und die Blutungsursache wurden evaluiert und mit den operativen und histopathologischen Befund verglichen.

Ca. 77% aller GI-Blutungen waren akute Blutungsgeschehen. Bei 61% der Patienten mit akuter GI-Blutung konnte mittels Spiral-CT eine Blutungsquelle lokalisiert werden, wobei der Anteil an unteren GI-Blutungen etwa 95% betrug. Ca. 55% der chronischen Blutungen, die alle im unteren GI-Trakt lokalisiert waren, wurden in der MS-SCT detektiert. Besonders gut konnten Blutungen aus Divertikeln, Tumoren und Angiodysplasien dargestellt werden.

Die kontrastmittelgestützte Mehrschicht-Spiral-CT kann als nicht invasives Verfahren effektiv zur Lokalisationsdiagnostik unklarer gastrointestinaler Blutungen eingesetzt werden. Sie liefert zudem Hinweise über mögliche Blutungsursachen.

Lernziele:

Untersuchung und Detektion von gastrointestinalen Blutung in der Mehrschicht-Spiral-CT

Korrelation mit dem intraoperativen und histopathologsichen Befund

Darstellung von typischen Befunden wie Divertikel, Angiodysplasien und blutende Tumore in der Mehrschicht-Spiral-CT

Korrespondierender Autor: Puesken MP

Georg-August-Universität, Diagnostische Radiologie, Robert-Koch-Str. 40, 37099 Göttingen

E-Mail: puesken@gmx.de