Ziel: Die Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen mit Statinen wird heute in diesbezüglichen
Leitlinien allgemein empfohlen. Diese Patienten haben zumeist eine Insulinresistenz
und eine gesteigerte Aktivität der subklinischen Inflammation als schwerwiegende Risikofaktoren.
Wir gingen deshalb der Frage nach, wieweit im direktem Vergleich und in der Kombination
beider Medikamente eine Optimierung der Korrektur eines breiten Spektrums von Risikofaktoren
erreicht werden kann.
Methodik: Die Piostat (Pioglitazon und Statin) Studie ist eine doppelblinde dreiarmige Parallelstudie,
in der die Wirkung von 45mg Pioglitazon (Pio), 40mg Simvastatin (Sim) und der Kombination
auf inflammatorische Parameter verglichen wurde. In der Studie wurden 125 nicht-diabetische
Patienten mit klinischer kardiovaskulärer Erkrankung und/oder Hypertonie eingeschlossen,
Alter 30–70 Jahre mit einem hsCRP >1mg/l. Follow-up-Zeit 12 Wochen.
Ergebnisse: Die drei Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich ihrer Ausgangswerte. Am Ende
der Behandlung sank das hsCRP unter Pio um 20.9%, p<0.01, unter Sim um 9.1%, n.s.
und bei Kombination 31.1% (p<0.001). Pio allein und in Kombination reduzierte signifikant
PAI1 und die Matrixproteinase 9 (MMP9) während unter Sim MMP9 anstieg (n.s.) und PAI1
im gleichen Bereich blieb, MCP-1 wurde in allen 3 Therapievarianten nicht beeinflusst.
Die Insulinresistenz (HOMA-IR) besserte sich nur signifikant unter Pio, kein Effekt
von Sim. Dagegen wurde das LDL-Cholesterol und HDL-Cholesterol nur unter Sim signifikant
verbessert.
Schlussfolgerung: Die Kombination Pio + Sim hatte einen additiven Effekt auf das hsCRP mit einer Reduktion
von 31.1%. Hinsichtlich des breiten Spektrums von Risikofaktoren war die Wirkung beider
Medikamente komplimentär. Diese klinisch relevante Aussage bedarf der Abklärung durch
prospektive Studien mit Endpunkten.