Einleitung: Die Rekrutierung der Teilnehmer am “Programm für Typ 2 Diabetiker ohne Insulin“ unter
neu manifestierten Diabetikern einer Praxis hat große Abstände zwischen den Schulungen
zur Folge. In den nördlichen Kölner Stadtteilen wurde 2002 eine Schulungsgemeinschaft
gegründet, in der 6 erfahrene Schulungskräfte Patienten aus 33 Praxen wohnortnah und
zeitgerecht schulen. Die Kommunikation der Hausarztpraxis mit der Schulungskraft erfolgte
über ein Anmeldeformular und den Gesundheitspass Diabetes. Die Patienten waren angehalten,
sich zwischen den Schulungseinheiten bei ihrem Hausarzt zur Therapieanpassung vorzustellen.
Methodik: Mit der Anmeldung der Patienten zur Schulung (zwischen September und November 2002)
sowie ein Jahr später wurden prospektiv die wesentlichen Parameter der ursprünglichen
Evaluationsstudien erhoben. Die Signifikanz wurde mit dem Student'schen t-Test überprüft.
Ergebnisse: Die Daten von 48 der 50 konsekutiven Patienten konnten nach 1 Jahr ermittelt werden.
Im Mittel fiel der HbA1c von 7,48% auf 7,36%, das Gewicht von 89 auf 88,7kg, die Triglyceride
von 287 auf 266mg/dl, das LDL-Cholesterin von 148 auf 124mg/dl, der Blutdruck von
141/84 auf 140/81mmHg, das HDL-Cholesterin stieg von 41,5 auf 45,45mg/dl. Die Zahl
der oralen Antidiabetika / Patient sank von 1,12 auf 1,06 Wirkstoffe. Zu Beginn waren
40% mit insulinotropen Substanzen behandelt, nach einem Jahr 35%. Ein Patient war
zu Beginn und nach einem Jahr mit Insulin behandelt, kein Patient wurde neu mit Insulin
behandelt. Die Veränderungen waren nicht signifikant.
Schlussfolgerung: Die Progression der Diabeteserkrankung konnte durch die erstmalige Schulung im Rahmen
der Schulungsgemeinschaft über 1 Jahr verhindert werden. Es kam zu diskreteren Verbesserungen
als in den ursprünglichen Publikationen zu diesem Schulungsprogramm, insbesondere
bezogen auf das Gewicht.
(Kronsbein, Jorgens et al. 1988: 2,7kg nach 1 Jahr; Gruesser, Bott et al. 1993: 2,8kg
nach 5 Monaten).