Einleitung: In einer früheren Untersuchung konnte gezeigt werden, dass sich durch die Behandlung
in der Tagesklinik der HBA1c Wert von initial 8,22% auf 6,78% verbessert ohne wesentliche
Verbesserung des Wissenstands der Patienten. Ziel der vorliegenden Studie war es zu
klären, durch welche Therapieumstellungen in diesem Kollektiv die bessere Stoffwechsellage
erreicht wurde.
Methodik: Erfasst wurde das Therapieregime (ICT, CT, OT), die Insulinmenge und die begleitende
orale Medikation am Aufnahme- und Entlassungstag (n=60 Patienten). Körpergröße und
Gewicht (BMI) wurden bei Aufnahme (A) und Entlassung (E) gemessen. Die Therapiewechsler
(TW) wurden gesondert erfasst.
Ergebnisse: 19 Patienten (31,7%) wechselten die Therapieform (TW): CT auf ICT (n=10, 52,6%),
ICT auf CT (n=1), OT auf ICT/CT (n=8, 42,1%). 41 Patienten (68,3%) behielten ihre
Therapieform bei: ICT n=15, CT n=9, OT n=17. Die Insulinmenge wurde bei ICT von 60,46
(A) auf 63,94 IE (E) gesteigert, bei CT von 48,11 (A) auf 52,55 (E) IE. Die orale
antidiabetische Therapie (OAD) sah in den einzelnen Gruppen folgendermaßen aus: TW
ohne OAD n=10, TW mit OAD n=9 (A,E). Nur 3 Patienten (ICT) und 4 Patienten (CT) erhielten
als Begleitmedikation Metformin (A, E). In der OT-Gruppe hatten Metformin (A: n=7,
41,2%, E: n=16, 94,1%), die übrige Medikation mit Sulfonylharnstoffen (n=8), Glitazon
(n=1) blieb konstant, Acarbose änderte sich (A) n=2, (E) n=1. BMI (A): 31,3kg/m2,
(E): 31,2kg/m2. Durchschnittliche Anwesenheit 11 Tage, Behandlungszeitraum: 3 Monate.
Schlussfolgerungen: Die Verbesserung des HBA1c Wertes von 8,22% auf 6,78% wurde durch individuelle Anpassung
der Diabetestherapie erzielt: 1. Bei 31,7% der Patienten wurde das Therapieregime
geändert, hiervon in 52,6% durch Umstellung von CT auf ICT, in 42,1% durch Umstellung
von OT auf eine Insulintherapie (ICT/CT). 2. Die wesentliche zusätzliche Maßnahme
in der oral therapierten Patientengruppe war der Einsatz von Metformin, 41 versus
94%. 3. Die Verbesserung der Stoffwechsellage führte bei tagesklinischer Schulung
nicht zu einer Gewichtszunahme.