Ziel: Entwicklung einer vom betreuenden Arzt unabhängigen Methode zum kontinuierlichen
und flächendeckenden Monitoring der Behandlungsqualität von Patienten mit Diabetes
mellitus. Evaluation dieser Methode durch eine parallele Datenerfassung in Arztpraxis
und medizinischen Labor.
Methodik: Erhebung aller im ambulanten Sektor in Thüringen bestimmten HbA1c-Werte im medizinischen
Laboratorium (Untersuchungszeitraumes II. Quartal 2005). Zuordnung der HbA1c-Werte
über die Postleitzahlen der auftraggebenden Arztpraxen. Adjustierung nach DCCT-Referenzbereich.
Zeitgleich exemplarische Erhebung der HbA1c-Werte und Patientendaten in den Arztpraxen
zweier Postleitzahlgebiete (Weimar, Jena). Vergleich mittleres HbA1c und Standardabweichung
beider Erhebungen.
Ergebnisse: Erhebung in Arztpraxen: 490 HbA1c-Werte, 281 Frauen, 209 Männer (42,7%), Alter 68,4
(SD 12) Jahre, 7 Patienten mit Typ 1 Diabetes (1,4%), 483 Patienten mit Typ 2 Diabetes,
147 (30%) Patienten mit Insulintherapie. Mittleres HbA1c 6,95 (SD 1,21) %. Erhebung
über medizinische Laboratorien der gleichen Postleitzahlbereiche: 371 HbA1c-Werte
(Stand der Datenauswertung Jan. 2006), mittleres HbA1c 6,87 (SD 1,21) %.
Schlussfolgerung: Es zeigte sich eine sehr gute Übereinstimmung des mittleren HbA1c und der Standardabweichung
zwischen der Diabeteskarte Thüringen und der selektionsfreien Erhebung auf primärärztlicher
Ebene. Jeder Dritte Patient wird auf hausärztlicher Ebene mit Insulin behandelt, Patienten
mit Typ 1 Diabetes werden kaum durch den Hausarzt versorgt.