Rofo 2006; 178(8): 756-757
DOI: 10.1055/s-2006-948090
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Myokardiale Wandbewegung - TPM mit Cine-Phasenkontrast-MRT verbessert regionale Analyse

Ein Beitrag zur Geschichte der Röntgenstrahlen
Further Information

Publication History

Publication Date:
24 July 2006 (online)

 

Bislang gibt es keine Technik, die eine nichtinvasive, quantitative und reproduzierbare dreidimensionale Analyse der systolischen und diastolischen regionalen myokardialen Wandbewegung mit ausreichender räumlicher Auflösung erlaubt, um endo- und epikardiale Unterschiede in allen Myokardsegmenten zu identifizieren. Ob das Tissue Phase Mapping (TPM) mit Cine-Phasenkontrast-MRT diese Lücke schließen kann, wurde in einer prospektiven Studie untersucht (Radiology 2006; 238: 816-826).

Ziel der Studie von S.E. Petersen et al. war, in einer Datenbank die normalen dreidimensionalen systolischen und diastolischen endo- und epikardialen Geschwindigkeitswerte für alle Myokardsegmente abzuspeichern. Dazu wurden 96 gesunde freiwillige Probanden, mittleres Alter 38 ± 12 Jahre, einer Phasenkontrast-MRT auf der Basis von K-Raum segmentierten Black-Blood Gradientenechosequenzen unterzogen. Die Geschwindigkeitswerte wurden in 3 Kurzachsenabschnitten (basal, medial, apikal) analysiert. Die systolischen und diastolischen Geschwindigkeitskurven wurden ausgewertet im Hinblick auf radiale, longitudinale und zirkumferentielle Spitzengeschwindigkeiten, die Zeit bis zur Spitzengeschwindigkeit, Torsionsrate und longitudinale Dehnungsrate.

Die systolische radiale Spitzengeschwindigkeit war in den apikalen Abschnitten am niedrigsten, die diastolische war in allen 3 Myokardsegmenten annähernd gleich. Die systolische Zeit bis zur radialen Spitzengeschwindigkeit war in allen Ebenen gleich, die diastolische war in den basalen Abschnitten kürzer. Die endokardialen Geschwindigkeitswerte waren in allen Myokardebenen höher als die epikardialen.

Während der Systole folgte von der Herzspitze aus gesehen auf eine Rotation gegen den Uhrzeigersinn eine Rotation im Uhrzeigersinn in den basalen und medialen Segmenten. Das apikale Myokard zeigte während der gesamten Systole eine Rotation gegen den Uhrzeigersinn. Während der Diastole waren die zirkumferentiellen Geschwindigkeitswerte generell niedriger. Im Bereich der Herzbasis wurde eine Rotation gegen und im Bereich der Herzspitze mit dem Uhrzeigersinn beobachtet. Aufgrund dieses Musters zeigten die systolischen und diastolischen zirkumferentiellen Spitzengeschwindigkeitswerte relativ variable Werte. Dabei bestand kein transmuraler Gradient.

Die systolischen und diastolischen longitudinalen Spitzengeschwindigkeiten nahmen beide von der Basis bis zur Spitze ab. Im Gegensatz zu den diastolischen Parametern waren die systolische Spitzengeschwindigkeit und die Zeit bis zur systolischen Spitzengeschwindigkeit in Endo- und Epikard vergleichbar.