Die antimikrobielle Aerosoltherapie stellt auch außerhalb der Mukoviszidose-Therapie
eine erfolgversprechende Behandlungsform bei Bronchiektasen mit P. aeruginosa-Besiedelung
dar. Potentielle Vorteile einer antimikrobiellen Aerosoltherapie sind eine hohe lokale
Wirkstoffkonzentration am „Ort des Geschehens“, Vermeidung systemischer Nebenwirkungen
(Ototoxizität, Nephrotoxizität) und engmaschiger Serumspiegelkontrollen bei Einsatz
von Aminoglykosiden, patientenfreundlichere Applikationsform im Vergleich zur parenteralen
Therapie und mögliche Kostensenkung durch niedrigeren Medikamentenverbrauch. Nach
aktuellen kontrollierten Studien ist eine Keimeradikation bei bis zu einem Drittel
der Patienten möglich. Klinische und funktionelle Parameter werden signifikant verbessert,
sowie Zahl und Dauer stationärer Aufenthalte verringert. Bisher eingesetzte Inhalationssysteme
sind aufgrund der hohen Medikamentenverluste jedoch unökonomisch. Hier zeichnen sich
durch aktuelle innovative Technologien im Bereich der Verneblerproduktion und durch
den Einsatz poröser Aerosolpartikel als Träger antimikrobieller Wirksubstanzen entscheidende
Verbesserungen auf diesem kostenintensiven Bereich ab. Dringend zu fordern sind multizentrische
Studien zum Vergleich der Wirksamkeit verschiedener Antibiotika-Regime (optimale Dauer
der inhalativen Therapie, Dosierung, Monotherapie vs. Kombinationstherapie) und der
Effizienz bei unterschiedlichen Indikationen (akute Exazerbation, Frühbehandlung bei
Pseudomonas-Erstnachweis, Hemmung der Progression).