Hintergrund: Aderhautmelanome metastasieren vorwiegend hämatogen in die Leber. Das tumorassoziierte
Protein „Melanoma Inhibitory Activity“ (MIA) wurde bereits als sensitiver und spezifischer
serologischer Tumormarker für das metastasierte Aderhautmelanom beschrieben. Ziel
dieser Studie ist das Update unserer bisherigen Ergebnisse. Patienten und Methode: In einer prospektiven Querschnittstudie wurden MIA-Serumspiegel (mittels ELISA) von
18 Patienten mit metastasiertem uvealen Melanom ausgewertet. Alle Patienten entwickelten
die Metastase innerhalb des Beobachtungszeitraumes, sodass MIA-Werte vorher sowie
nach dem Auftreten von Metastase vorhanden sind. Ein internistisches Screening mit
Röntgen-Thorax, Oberbauchsonographie und Leberenzymen wurden ebenso regelmäßig durchgeführt.
Ergebnisse: Der MIA-Serumspiegel vor der Entwicklung einer Metastasierung betrug im Median 6,57
ng/ml (4,15–15,2 ng/ml). Nach Auftreten der Metastasen stieg der MIA-Wert im Median
auf 17,18 ng/ml (3,92–60,7 ng/ml; p=0,0015). Alle Patienten entwickelten die Metastasen
nach Behandlung des primären Tumors: 13 Patienten wurden mit dem Gamma-Knife und 5
Patienten mit einem Ruthenium –106 Applikator bestrahlt. Zusammenfassung: MIA-Serumspiegel stiegen nach Entwicklung systemischer Metastasen signifikant an.
Daher ist das tumorassoziierte Protein „Melanoma Inhibitory Activity“ (MIA) für das
Metastasenscreening des uvealen Melanoms als sensitiver und spezifischer Tumormarker
geeignet.