Hintergrund: Mit dem Ziel, den ausgeprägten stabilen hypotensiven Effekt bei der nicht-penetrierenden
Glaukomchirurgie zu erreichen, wurde die neue Chirurgietechnik entwickelt, die die
Filtrationszone erweitert und dabei die natürliche Kammerwasserabflusswege maximal
erhält.
Methoden: 14 Augen von 10 Patienten (IOD:28,4±3,8mmHg; Alter: 70,3±5,4 Jahre) wurden mit der
folgenden verbesserten nicht-penetrierenden Glaukomchirurgietechnik operiert. Nach
dem Ausschneiden der Konjunktiva und des äußeren korneoskleralen Lappens, wird die
sorgfältige tiefe Separation des inneren skleralen Lappens durchgeführt. Dann wird
die Resektion der äußeren Wand des Schlemm'schen Kanals (SK) auf die mäßige Tiefe
und Länge gemacht. Zwei Schichten des Trabekelmaschinwerks: juxtakanalikuläre und
korneosklerale werden im Bereich des offenen SK mittels trabekulären Spatel (Geuder,
G-16240) entfernt. Eine Harpune-Kanüle (Geuder, G-S02199) wird zwischen oben liegenden
Trabekelwerkschichten und dem unten liegenden gut-durchlässigen uvealen Schicht in
beiden SK-Ostien eingeführt. Somit wird die SK-Erweiterung erreicht, und gleichzeitig
wird eine durchlässige Trabekelwerkschicht von anderen Schichten innerhalb SK-Ostien
von einander separiert. Anschließend wird die Kanüle aus den Ostien zurückgezogen.
Dadurch werden zwei weniger durchlässige Trabekelwerkschichten in SK-Ostien entfernt.
Die uveale Schicht bleibt intakt. Ergebnisse: Postoperativer IOD von 13,1±2,3mmHg wurde in einem Jahr nach der Chirurgie in der
untersuchten Gruppe festgestellt. Bei allen Patienten war hypotensiver Effekt absolut.
In 5 (36%) Augen erscheinte Hyphema während der Chirurgie. 2–3 Tage nach der Operation
löste die sich in allen Fällen auf. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen einen ausgeprägten und dauerhaften Effekt der
neuen Technik der nicht-penetrierenden Glaukomchirurgie und weisen darauf hin, dass
diese Technik bei dem therapieresistenten chronischen Offenwinkelglaukom erfolgreich
angewendet werden kann.