Hintergrund: Intravitreal applizierte Angiogenesehemmer wie Triamcinolonacetonid (TA) und Bevacizumab
(Bev) besitzen zusätzlich eine gefäßstabilisierende Wirkung. Trotz ihres „off-label“-Status
macht man sich diese Wirkung zunehmend auch zur primären Therapie des Makulaödems
nach venösen Verschlüssen (MÖVV) zunutze. Die Datenlage zu TA ist durch zahlreiche
kleinere Fallstudien und eine längere Nachbeobachtungszeit besser bekannt, jedoch
scheinen die Nebenwirkungen bei TA höher. Methoden: Retrospektive Analyse von Patienten, welche bei MÖVV entweder primär oder nach erfolgloser
Laserbehandlung eine intravitreale Eingabe von TA (4mg/0,1ml) oder Bev (1mg/0,1ml)
erhielten. Ergebnisse: Jeweils 9 Patienten erhielten eine einmalige Gabe von TA oder Bev intravitreal. Die
mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 1,5 Monate. Im Mittel kann es in der TA-Gruppe
nach einem Monat zu einem Visusanstieg von 1 Zeile und von weiteren 1,5 Zeilen nach
2 Monaten. In der Bev-Gruppe betrug der Visusanstieg nach 1 Monat 4 Zeilen und blieb
im zweiten Monat stabil. Es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf, lediglich
2 Patienten aus der TA-Gruppe zeigten einen Anstieg des IODs auf >25mm Hg, welcher
in beiden Fällen medikamentös beherrschbar war. Schlussfolgerung: Sowohl TA als auch Bev scheinen wirkungsvolle und sichere Therapien zur Behandlung
des MÖVV zu sein, wobei in unserer Fallstudie die visusverbessernde Wirkung von Bev
früher eintrat und stärker ausgeprägt war.