Radikale Trachelektomie – Fertilitätserhaltung bei Frauen mit frühem Zervixkarzinom und Kinderwunsch – Teil 1 laparoskopisch – Teil 2 vaginal

Für Frauen mit einem Zervixtumor von <2cm Durchmesser, tumorfreien pelvinen Lymphknoten, fehlendem Tumorbefall von Blutgefäßen und Ausschluss einer neuroendokrinen Differenzierung ist bei bestehendem Kinderwunsch die Erhaltung der Gebärmutter möglich.

Die Kombination der laparoskopischen Lymphonodektomie incl. Sentinel-Lymphknoten-Konzept und der radikalen vaginalen Trachelektomie nach Dargent erlaubt die Erhaltung der Fertilität.

Die Rezidivrate liegt bei weniger als 5% und die Schwangerschaftsrate bei über 20%.

Die laparoskopische Phase der Operation dient dazu, zu beweisen, dass pelvine und parametrane Lymphknoten tumorfrei sind, keine intraabdominale Tumoraussaat besteht und Nachbarorgane wie Blase und Rektum nicht tumorinfiltriert sind.

Der Hauptteil der vaginalen Operation lehnt sich an die Schauta'sche Operation an: Bilden einer Scheidenmanschette, Iisolieren des Blasenpfeilers, Identifizierung des Ureters und Absetzung des Parametriums im mittleren Anteil.

Dann – abweichend von der Schauta'schen Operation – en bloc-Resektion von ca. 2/3 der Cervix uteri mit anhängendem Parametrium, Cerclage der Restzervix und Re-Adaptation der Scheide an die Restzervix.

Anschließend erfolgt die laparoskopische Kontrolle und Sicherstellung der Hämostase.

Für die Durchführung dieser Operation sind Kenntnisse in der laparoskopischen Lymphonodektomie und der vaginalen Radikalchirurgie notwendig, um für die jeweilige Patientin ein optimales therapeutische Ergebnis zu erreichen. Dadurch können intra- und postoperative Komplikationen wie Blutung und Verletzung von Nachbarorganen vermieden werden.

Die radikale vaginale Trachelektomie nach Dargent ist inzwischen eine Routinemethode in der Behandlung von Frauen mit Gebärmutterhalskrebs.