Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - FV_E_01_05
DOI: 10.1055/s-2006-952212

Immunhistochemische Bestimmung der COX-2- Expression in peritonealen Endometriosebiopsien–Ein neuer Therapieansatz?

D Arndt 1, K Bobermien 1, H Heyer 2, G Schwesinger 3, G Köhler 2
  • 1Klinikum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Klinik u. Poliklinik für Gynäkologie u. Geburtshilfe, Greifswald
  • 2Universitätsfrauenklinik Greifswald, Greifswald
  • 3Institut für Pathologie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald

Fragestellung: Die standardisierten Endometriosetherapien weisen oft nur zeitlich limitierte Behandlungserfolge auf. So bedarf es neue Ansätze zur Therapieoptimierung. Von großem Interesse ist dabei die Cyclooxygenase (COX)-2. In dieser Studie sollte überprüft werden, wie stark die dieses Enzym in Endometrioseläsionen exprimiert wird und ob sich daraus neue Therapieansätze ableiten lassen.

Methodik: Von 36 Frauen mit symptomatischer peritonealer Endometriose wurden im Rahmen einer diagnostischen Laparoskopie Probebiopsien entnommen. Es erfolgten histomorphologische Untersuchungen zur Bestätigung der Endometriose. In den immunhistochemischen Untersuchungen wurde mit Hilfe eines monoklonalen Antikörpers gegen humanes COX-2 die Expression der Cyclooxygenase (COX)-2 bestimmt. Die Intensität der immunhistochemischen Färbung wurde lichtmikroskopisch semiquantitativ bewertet und separat im ektopen Drüsen- und Stromagewebe erfasst. Je nach Färbeintensität wurden 4 Gruppen unterteilt.

Ergebnisse: Die COX-2-Expression variierte in den endometrialen Drüsen und im zytogenen Stroma der Gewebeproben. In 24 Fällen (66,7%) ließ sich in den ektopen Drüsenzellen und in 15 Fällen (41,7%) in den Stromazellen der Endometriose eine positive COX-2-Expression nachweisen. Dabei imponierte im Drüsenepithel vor allem eine geringe (n=13 / 36,1%) und mäßige (n=8 / 22,2%) COX-2-Expression, dagegen im Stromagewebe der Endometriose hautsächlich eine geringe Färbeintensität (n=12 / 33,3%).

Schlussfolgerungen: In den Untersuchungen konnte vor allem im Drüsenepithel der peritonealen Endometriose eine COX-2-Expression nachgewiesen werden. Die dabei nur geringe und mäßige COX-2-Expression lässt auf eine verminderte Invasivität der peritonealen Endometriose schließen. Neue Therapieansätze, zur Schmerztherapie oder zur möglichen Rezidivprophylaxe mit COX-2-Inhibitoren, kann man auf Grund der geringen Fallzahl nur bedingt ableiten.