Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - FV_E_02_11
DOI: 10.1055/s-2006-952286

Korrelation zwischen IVF-Erfolg und VEGF-Konzentration sowie zwei- und dreidimensionaler (Doppler-)Sonographie der Ovarien

RL Schild 1, J d´Alquen 2, H Binder 1, S Cupisti 1, C Dorn 2, J Reinsberg 2, C Dorn 3
  • 1Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen
  • 2Universitätsfrauenklinik, Bonn
  • 3Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Bonn, Bonn

Einführung: Für den Erfolg einer reproduktionsmedizinischen Behandlung sind Qualität der Embryonen, individuelle Optimierung des stimulierten ovariellen Zyklus und insbesondere Rezeptivität des Endometriums wesentliche Voraussetzungen. Die zu diesem Aspekt bisher veröffentlichten Publikationen kamen zu sehr diskrepanten Ergebnissen. Methodik: In einer prospektiven Studie an 102 Patientinnen in unserem IVF- Programm wurde eine transvaginale 2D- und 3D-Sonographie am Tag der Follikelpunktion durchgeführt. Mittels 3D-Sonographie wurden das ovarielle Volumen sowie Vaskularisation und Perfusion der Ovarien bestimmt und die VEGF-Konzentration im Serum und Follikelpunktat gemessen. Primäre Zielvariable war die Korrelation zwischen den sonografischen bzw. laborchemischen Parametern und der Schwangerschaftsrate. Ergebnisse: Keiner der untersuchten 2D- oder 3D-sonografischen Parameter zeigte eine Korrelation mit der Schwangerschaftsrate. Dem gegenüber zeigte sich wie erwartet ein statistischer Zusammenhang zwischen ovariellem Volumen, Anzahl aspirierter Oozyten und Östradiolspiegel im Serum. Die Serum-VEGF-Konzentration war im Konzeptionszyklus signifikant höher als im Nicht-Konzeptionszyklus (p=0.024). Für die VEGF-Konzentration im Follikelpunktat ließ sich ein solcher Zusammenhang nicht nachweisen. Ein VEGF-Serumwert von 233 pg/mL konnte mit einer Sensitivität von 65% und einer Spezifität von 71% einen IVF-Erfolg voraussagen. Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu 2D- und 3D-sonografischen Untersuchungen kann die Bestimmung der VEGF-Cut-off-Werte im Serum eine verbesserte Vorhersage der Schwangerschaftsrate in stimulierten Zyklen erzielen.