Hormonelle Therapie der Menstruellen Migäne Cerazette® vs. Marvelon® im Langzyklus über 6 Monate – Ergebnisse einer offenen, randomisierten Beobachtungstudie

Die Menstruelle Migräne ist definiert als Migräne ohne Aura, die 2 Tage vor bis 3 Tage nach der Menstruation in mindestens 66% aller Zyklen auftritt. Auslösender Trigger ist der Abfall der Serum-Hormonspiegel der Östrogene und der Gestagene zum Zeitpunkt der Menstruation. Als ursächliche Therapie bzw. Prävention wird die Nivellierung der zyklusbedingten Hormonschwankungen diskutiert.

In einer offenen, randomisierten Beobachtungsstudie wurde der Effekt der östrogenfreien Pille Cerazette® (0,75mg Desogestrel) auf das Auftreten der Menstruellen Migräne im Vergleich zum oralen Kombinationspräparat Marvelon^® (0,150mg Desogestrel, 0,03mg Ethinyestradiol) im Langzyklus über 6 Monate. Primärziele waren die Prävention der Menstruellen Migräne sowie die Verringerung von Häufigkeit und Intensität der Migräneattacken. Sekundärziele waren die Vermeidung bzw. Verringerung der Einnahme zusätzlicher Schmerzmedikation und die Verbesserung des "Quality of life". Es wurden Korrelationen hergestellt zwischen Blutungsgeschehen und dem Auftreten von Migräne.

Es wurden 54 Patientinnen in die Studie eingeschlossen. 28 Patienten erhielten Cerazette® und 26 Marvelon®. Die Häufigkeit der Migräne nahm in beiden Gruppen ab. Diese Abnahme war in der der Cerazette®-Gruppe signifikant größer als in der der Marvelon®-Gruppe. Während bei den Cerzette®-Patientinnen die Häufigkeit der Migräne kontinuierlich in dem Zeitraum von 6 Monaten abnahm, trat ein solcher Effekt in der Marvelon®-Gruppe nur in den ersten 3 Monaten auf. Diese selben Beobachtungen wurden für die Begleitsymptome Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheuheit und Lärmscheuheit gemacht.

Schlussfolgerung ist, dass unter Cerazette® eine signifikant stärkere Reduktion der Menstruellen Migräne eingetreten ist als unter Marvelon®.