Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_01_32
DOI: 10.1055/s-2006-952341

Die Charakteristika von Patientinnen mit und ohne Endometriose in einer Population von symtomatischen Patientinnen

MM Wölfler 1, M Schacke 1, P Janssen 2, D Hornung 3, S Djalali 4, W Rath 1, S Rimbach 2
  • 1Universitätsfrauenklinik der RWTH Aachen, Aachen
  • 2Klinikum Konstanz, Konstanz
  • 3Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • 4Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich

Hintergrund: Endometriose ist eine Erkrankung, die verschiedenste Erscheinungsformen zeigen kann und für die Diagnostik eine schwierig fassbare Entität darstellt. Eine Reihe von Faktoren, die nach retrograder Menstruation die Expositionsdauer des Peritoneums an Menstruationsblut erhöhen, werden mit einem erhöhten Risiko für Endometriose in Zusammenhang gebracht.

Rationale: Inwiefern unterscheiden sich die menstruellen Charakteristika und andere anamnestische Daten bei Patientinnen mit und ohne Endometriose in einer Population von symptomatischen Patientinnen?

Methodik: In einer prospektiv-explorativen multizentrischen Studie werden symptomatische Frauen, die wegen chronischen Unterbauchschmerzen (CPP), Dysmenorrhoe, Dyspareunie oder Subfertilität laparoskopiert werden, durch Erhebung von standardisierten Anamnesebögen analysiert und auf Risikofaktoren für Endometriose untersucht.

Die Quantifizierung der Symptome erfolgt mittels Visual Analogue Scales (VAS).

Ergebnisse: Die präliminäre Auswertung von 114 Frauen zeigt eine Prävalenz der Endometriose von 56.1% (64/114) bei symptomatischen Patientinnen. Zwischen beiden Gruppen zeigen sich Unterschiede im Beschwerdenprofil sowie der menstruellen Chartakteristika und der Fertilität in Bezug auf Endometriose, wobei schwere Dysmenorrhoe (VAS>4/10) und verkürzte Zyklusdauer (<25d) signifikant häufiger in der Endometriosegruppe vorkommen (p<0.05).

Fazit: Exakte Anamneseerhebung mittels standardisierter Bögen liefert prospektiv wertvolle Information hinsichtlich eines möglicherweise erhöhten Risikos für eine Endometriose–Erkrankung bei einer symptomatischen Patientin, jedoch bedarf es großer Gruppen, um signifikante Unterschiede erkennen zu können.

Diese klinischen Charakteristika könnten künftig nach Einbeziehen weiterer Marker aus dem Patientenserum, dem eutopen Endometrium oder dem Menstrualblut als Grundlage zur Vorhersage von Endometriose dienen.