Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_01_37
DOI: 10.1055/s-2006-952346

Endometriose: Ist Zystizerkose die Ursache? – Ein neues parasitär induziertes Erklärungsmodell

S Rastocny 1
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Zur Ätiologie der Endometriose gibt es mehrere Theorien, die sich bislang allesamt nicht belegen lassen. Die vielfältigen Manifestionsformen der Erkrankung lassen jedoch auf eine infektiöse Genese schließen. Innerhalb meiner gynäkologischen Praxis wird seit über 2 Jahren ein energetisches Testverfahren mit biophysikalischen Untersuchungsmethoden komplementär eingesetzt. Insgesamt war ein positiver Nachweis in 19 von 603 (3,15%) der untersuchten Fälle vorhanden. Publikationsrecherchen zeigen, dass Zystizerken aus dem Darm vorwiegend das ZNS, die Muskulatur aber auch andere Organe befallen können. Der Fall einer verkalkten Zystizerke in einer Tube bei einer Endometriosepatientin wurde 1982 publiziert. In vitro Untersuchungen und tierexperimentelle Studien mit Zystizerken haben gezeigt, dass deren Wachstum durch Östrogene begünstigt und durch Östrogenunterdrückung und Androgengabe suprimiert wurde. Es ist bekannt, dass Zystizerken einen Einfluss auf die hormonelle Steuerung ihres Wirtes ausüben. Zystizerken induzieren Zystenbildung. Die entzündlich schmerzhafte Phase setzt erst dann ein, wenn die Larven zerfallen sind, daher finden sich keine Larven in Endometriosezysten. Der serologische Nachweis von Parasiten gelingt oft nicht, da sie das Immunsystem des Wirtes austricksen. Meine Theorie, dass die Zystizerken der Taenia solium aus Proglottiden oder nach oraler Aufnahme die Gebärmutterschleimhaut invadieren, um anschließend deren Zellen an anderen Stellen auszusäen und diese dann als Nester zu nutzen, sollte daher nicht abwegig erscheinen. Es gibt also mehrere Hinweise, die auf eine parasitäre Ursache, ausgelöst durch die Zystizerken, hindeuten. Ausgeprägte Dysmenorrhoe verschwand nach Gabe von Praziquantel.