Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_01_03
DOI: 10.1055/s-2006-952349

Niederfrequente Magnetfelder verändern das Expressionsmuster von Metastase-assoziierten Genen in Brustkrebszellen

R Girgert 1, C Gründker 1, V Hanf 2, G Emons 1
  • 1Georg-August-Universität, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Göttingen
  • 2Frauenklinik Klinikum Fürth, Fürth

Fragestellung: Der Einfluss von elektromagnetischen Feldern auf das Brustkrebsrisiko wird kontrovers diskutiert. Die Veränderung der Expression relevanter Gene, die beim Metastasierungsprozess von Bedeutung sind, wurde in Brustkrebszellen nach Exposition mit definierten magnetischen Wechselfeldern untersucht.

Methoden: Zwei verschiedene Klone der Brustkrebszelllinie MCF-7, die sich in ihrer Empfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Feldern unterscheiden, wurden in einem speziell entwickelten Inkubator mit einem 50 Hz Magnetfeld von 1,2µT 48 Stunden exponiert. Die RNA wurde mit einem Gen-Array für krebsrelevante Gene untersucht.

Ergebnisse: Veränderungen in der Expression wurden bei Genen, aller Teilprozesse der Metastasierung beobachtet. Mehrere Suppressorgene der Metastasierung waren in den feldexponierten Zellen schwächer exprimiert. Das Expressionsmuster der verschiedenen Integrine und anderen Rezeptoren für die Extrazellulärmatrix war verändert. Mehrere Komponenten der Extrazellulärmatrix wurden unterschiedlich exprimiert. Die Expression einzelner Matrixmetalloproteinasen wurde durch das Magnetfeld hochreguliert, andere MMP’s waren schwächer exprimiert. In der Magnetfeld-sensitiveren Zelllinie war die Expression der Gene deutlicher zugunsten der Metastasierung verändert.

Schlussfolgerung: Die vielfältigen Veränderungen der Genexpression durch elektromagnetische Felder begünstigen eine Metastasenbildung beim Mammakarzinom.