Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_01_12
DOI: 10.1055/s-2006-952358

Veränderung des Expressionsmusters von Galectin-1 im Verlauf der Progression der zervikalen Neoplasien

N Kohrenhagen 1, U Völker 2, M Kapp 1, U Kämmerer 1, J Dietl 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Würzburg, Würzburg
  • 2Pathologisches Institut der Universität Würzburg, Würzburg

Das Zervixkarzinom ist weltweit immer noch einer der häufigsten gynäkologischen Tumoren. Trotz der Einführung der gesetzlich vorgeschriebenen Krebsfrüherkennungen spielen neue Marker bzw. Prognosefaktoren zur Diagnose und Verlaufskontrolle von Präkanzerosen der Cervix und des Cervixkarzinoms eine immer wichtigere Rolle.

Galectine sind kohlenhydratbindende Proteine, die sowohl intra- als auch extrazellulär exprimiert werden und verschiedenartige Glykokonjugate erkennen können. Bis heute sind 15 verschiedene Galectine bekannt. Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen zeigten, dass sich das Expressionsmuster der Galectine im Verlauf der Veränderung des Phänotyps einer normalen Zelle zu einer Tumorzelle charakteristisch für einen bestimmten Tumor verändert.

Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, die Veränderung des Expressionsmusters von Galectin-1 immunhistochemisch an Paraffinschnitten von 100 Proben (20 benigne Zervixgewebe, 20 CIN I-, 20 CIN II-, 20 CIN III-und 20 Zervixkarzinomgeweben) zu untersuchen.

Ergebnisse

Die Stärke der Expression von Galectin-1 erhöhte sich signifikant vom gesunden Zervixgewebe über die CIN I-, CIN II-, CIN III-Läsionen bis zu den untersuchten Zervixkarzinomen (p<0,001, p<0,001,<0,001, p=0,005).

Schlussfolgerung

Diese Arbeit stellte dar, dass die Galectin-1 Expression sich entsprechend des histopathologischen Grades der Zervixzellen ganz charakteristisch verändert.

Es zeigte sich, dass die Galectin-1 Expression im Verlauf des Übergangs vom normalen Zervigewebe über die cervikalen Neoplasien bis hin zum Zervixkarzinom statistisch signifikant zunimmt.

Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die Veränderung des Galectin-1 Expressionsmusters ein frühes Ereignis in der Entwicklung der zervikalen Karzinogenese darstellt und das diese typischen Expressionen mit der malignen Transformation von normalen Zervixzellen hin zu Zervixkarzinomzellen assoziiert ist.