Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_01_39
DOI: 10.1055/s-2006-952385

Therapiemonitoring des Mammakarzinoms mittels zirkulirenden peripheren Tumorzellen

O Camara 1, A Egbe 2, A Kavallaris 2, B Härtwig 2, M Gajda 2, J Böttcher 2, I Runnebaum 2, K Pachmann 2
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Jena, Jena
  • 2Universitätsklinikum Jena, Jena

Hintergrund: bei Patientinnen mit soliden Tumoren sind die Metastasen lebensbegrenzend. Die meisten Metastasenlokalisationen deuten darauf hin, dass die Zellen über das Blut dorthin gelangt sind. Tumorzellen aus dem Blut können jederzeit, auch bei beeinträchtigten Patienten, wiederholt für Längsschnittuntersuchungen analysiert werden. Solche Tumorzellen unterscheiden sich von den normalen Blutzellen durch die Expression von bestimmten epithelialen Oberflächenantigenen.

Methode: 75 Patientinnen, die mit adjuvanter Chemotherapie(6xFEC, 3x FEC-3xD, 4xEC-4xT/Herceptin,3xETC, 6xCMF, 6x Capecitabine) behandelt worden sind, sind auswertbar. Epithelantigen-positive Zellen konnten bei 93% der Patientinnen mit Mammakarzinom vor der Operation und bei allen Patientinnen nach der Operation nachgewiesen werden. Diese Zellen können mit einem fluoreszenzmarkierten Antikörper sichtbar gemacht und im Laser Scanning Zytometer quantifiziert werden.

Ergebnisse: 1/3 aller Patientinnen hatte gute prognostische Marker. Der größte Teil dieser Patientinnen (88%) zeigte eine marginale oder gute Reduktion der Zellzahl und alle diese Patientinnen sind in kompletter Remission. 2 Patientinnen zeigten einen Anstieg der Zellzahl und eine davon hat eine eine Fernmetastase erlitten. 2/3 der Patientinnen hatten ungünstige prognostische Marker (N1,ER±,Her2/neu positiv /negativ). Von diesen hatten 43% eine Reduktion der Zahl zirkulierender epithelialer Zellen am Ende der Therapie, eine Patientin hat Fernmetastasen erlitten. 57% hatten einen Anstieg der Zellzahl, von diesen hat bereits die Hälfte Fernmetastasen erlitten. Rezidive sind bisher nur in der Gruppe aufgetreten, bei der es unter Therapie wieder zu einer Zunahme zirkulierender epithelialer Zellen im Blut kam.

Zusammanfassung: Dies kann damit möglicherweise als Frühindikator für die Wachstums- und Metastasierungsaktivität im Körper verbliebener Zellen des Tumors dienen.