Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_01_55
DOI: 10.1055/s-2006-952401

Vergleich der prätherapeutischen Beurteilung der intrauterinen Tumorausbreitung beim Endometriumkarzinom durch Sonographie, Hysteroskopie und fraktionierte Kürettage

F Thiel 1, SP Renner 1, S Ackermann 1, H Binder 1, A Müller 1, MW Beckmann 1, P Oppelt 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen

Hintergrund: Aufgrund ihres Alters haben Patientinnen mit Endometriumkarzinom häufig einen reduzierten Allgemeinzustand und weitere Begleiterkrankungen. Um eine Unter- bzw. Übertherapie zu vermeiden sollen invasive und nicht invasive diagnostische Verfahren wie Sonographie, Hysteroskopie und die fraktionierte Kürettage hinsichtlich ihrer Beurteilung der intrauterinen Tumorausbreitung verglichen werden.

Material und Methoden: Von 75 Patientinnen mit Endometriumkarzinom wurden die Ergebnisse von transvaginaler Sonographie, diagnostischer Hysteroskopie und fraktionierter Kürettage hinsichtlich der Tumorausbreitung (Korpus/Zervix) mit den postoperativen Tumorstadien am Hysterektomiepräparat verglichen.

Ergebnisse: Am Hysterektomiepräparat wurde bei 25,3% (19/75) aller Patientinnen ein Zervixbefall nachgewiesen. Die Sonographie zeigte beim Nachweis eines Zervixbefalls eine Sensivität von 15,8% und eine Spezifität von 98,1%, die Hysteroskopie eine Sensivität von 42,9% und eine Spezifität von 89,5% und die fraktionierte Kürettage eine Sensivität von 57,9% und eine Spezifität von 66,1%.

Zusammenfassung: Kein Verfahren alleine ist zur prätherapeutischen Beurteilung eines Zervixbefalls geeignet. Durch die Kombination von Hysteroskopie und fraktionierter Kürettage können jedoch Patientinnen ohne Zervixbefall häufig erkannt werden.