Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_01_60
DOI: 10.1055/s-2006-952406

Laparoskopische radikale Hysterektomie mit Lymphonodektomie beim Zervix- und Korpuskarzinom

A Klibavicius 1, R Wojdat 1, J Volz 1
  • 1Frauenklinik, Städtische Kliniken Bielefeld gem. GmbH, Bielefeld

Einleitung: Die radikale abdominale Hysterektomie ist die Operationsmethode der Wahl beim Frühstadium des Zervix- und Corpuskarzinoms. Das abdominelle Vorgehen geht mit einer erhöhten Morbidität einher. In unserer Studie wollten wir die technische Durchführbarkeit eines vollständig laparoskopischen Vorgehens entwickeln und untersuchen.

Methodik: Bei 40 Frauen mit Zervixkarzinom FIGO IA1 bis IIB bzw. Korpuskarzinom FIGO IA bis IIB wurde die laparoskopische radikale Hysterektomie (Piver II-III) mit pelviner und/oder paraaortaler Lymphonodektomie durch 2 Operateure und einen Kameraassistenten durchgeführt. Das laparoskopisches Vorgehen war prinzipiell identisch mit der Technik am offenen Bauch. Alle Präparationen wurden elektrisch durchgeführt, auf Unterbindungen bzw. Umstechungen wurde verzichtet. Die Ureterpräparation erfolgte ebenfalls bipolar.

Ergebnisse: Je 20 Patientinnen hatten ein Zervix- bzw. Korpuskarzinom. Operationsdauer war 211±60 min, Lymphknotenzahl 15,4±8,6, Dauer des stationären Aufenthaltes 14,7±5,9d,. Bei 1 Patientin (2,5%) kam es zu intraoperativen Komplikationen (Ureter- und Blasenläsionen), postoperativ hatten 13 (32,5%) Patientinnen unterschiedlich ausgeprägte Blasenatoniesymptomatik, 6 (15%) einen Harnwegsinfekt. Der postoperative Schmerztherapiebedarf bestand 2,3±1,9d.

Fazit: Die laparoskopische radikale Hysterektomie stellt mit kürzerer Liegedauer, geringerem intraoperativen Blutverlust, niedrigerer postoperativer Morbidität und besserem kosmetischen Ergebnis eine sichere Alternative dar und könnte langfristig die Operationsmethode der Wahl werden.