Die laparoskopische Sentinellymphadenektomie beim Zervixkarzinom

Einleitung: Beim Zervixkarzinom Stadium IA1 bis IIB sind bis zu 90% der entfernten Lymphknoten tumorfrei. Die ausgedehnte Entfernung von Lymphknoten ist neben den operativen Risiken mit einer erhöhten Morbidität der Patientinnen verbunden. Das Konzept der Sentinelnodebiopsie im kleinen Becken könnte bei ausreichender Sicherheit unnötige Operationen verhindern.

Methodik: Bei 20 Frauen mit Zervixkarzinom FIGO IA1 bis IIB wurde die laparoskopische radikale Hysterektomie mit Sentinellymphadenektomie und anschließender Meigs’scher Lymphonodektomie durchgeführt. Die Sentinellymphknoten wurden präoperativ durch eine peritumorale Injektion mit Radiokolloid (Nanocoll®) und mit Farbstoff (Patentblau®) markiert. Präoperativ wurden die Sentinellymphknoten szintigraphisch dargestellt. Die Detektion intraoperativ erfolgte nach der Freilegung der Leitstrukturen mittels laparoskopischer Gammasonde bzw. visuell durch die Färbung. Die entfernten Sentinellymphknoten wurden im Schnellschnitt sowie histologisch und immunhistochemisch untersucht.

Ergebnisse: 14 Patientinnen (70%) hatten ein Plattenepithelkarzinom, 6 (30%) ein Adenokarzinom der Zervix. Im Szintigramm wurden bei 18 (90%) Patientinnen die Sentinel-LK lokalisiert. Intraoperativ wurden bei 12 (60%) Patientinnen Sentinellymphknoten beidseits, bei 3 (15%) nur rechts, bei 4 (20%) nur links dargestellt. Die Sentineldetektionsrate lag bei 95%. Bei endgültiger Tumorfreiheit der Sentinellymphknoten fand sich in keinem Fall eine Lymphknotenmetastasierung im Gesamtpräparat. Bei 2 Patientinnen wurden immunhistochemisch isolierte Tumorzellen in Sentinel-LK bei tumorfreien pelvinen Lymphknoten nachgewiesen.

Fazit: Die kombinierte Markierungsmethodik bietet sehr hohe Sentinel-Detektionsraten. Unsere Daten weisen auch in Zusammenhang mit Literaturdaten darauf hin, dass das Konzept der Sentinelnodebiopsie beim Zervixkarzinom anwendbar ist.