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DOI: 10.1055/s-2006-952428
Untersuchungen zur Jodidversorgung in der Einlings- und Mehrlingsschwangerschaft
Einleitung: Zur Situation der Jodidversorgung Schwangerer gibt es in Deutschland keine umfassenden aktuellen Daten. Dies war Anlaß eine Untersuchung gemäß den WHO-Richtlinien zur Jodidversorgung einer Population in Rostock und Umgebung durchzuführen.
Material und Methode: Vom 7/2005 bis 2/2006 wurden an der Universitätsfrauenklinik Rostock 1003 Patientinnen (971 Einlings[EL]- und 32 Mehrlings[ML]schwangerschaften) hinsichtlich der Jodidversorgung und Schilddrüsenpathologien im Frühwochenbett untersucht. Sonographisch erfolgte bei 1000 Frauen die Messung der Schilddrüsen(SD)-Volumina(vol) und die Erfassung kontrollbedürftiger Herdbefunde (Knoten, Zysten, Verkalkungen) peripartal (968xEL, 32xML). Am 1. oder 2. postpartum Tag bestimmten wir bei insgesamt 986 Wöchnerinnen (954xEL, 32xML) jeweils die TPO-AK und den TSH-Wert, war dieser auffällig zusätzlich das FT4. Bestimmt wurde ebenfalls die Jodidclearence der Patientinnen.
Ergebnisse: (siehe Tabelle)
Zusammenfassend wurden bei 605 der 1003 Wöchnerinnen (60,3%) auffällige sonographische und/ oder laborchemische Befunde erhoben (581xEL[59,8%], 24xML[75%][).
Diskussion: Bei noch fehlenden Verlaufskontrollen ergeben sich schlussfolgernd folgende Fragestellungen: Muß eine Korrektur der SD-Normwerte im Wochenbett erfolgen oder sind die Ergebnisse in dieser Größenordnung tatsächlich in jedem Fall als Pathologien zu werten? Welche präpartalen Faktoren beeinflussen den peripartalen SD-Funktionsstatus? Besteht bei Mehrlingsschwangerschaften als Risikoschwangerschaften ein höherer Jodid-Substitutionsbedarf? In welchem Ausmaß/ bei welchen Patientinnen erweist sich die Schilddrüsenpathologie als passager? Wann reicht eine Kontrolle, wann muss therapiert werden?