Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_01_23
DOI: 10.1055/s-2006-952441

Perinataler Ausgang nach Erst- und Zweit-Trimester-Screening

T Krämer 1, S Schubert 1, H Stepan 1, R Faber 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Leipzig, Leipzig

Fragestellung: Ziel der Untersuchung war die Erhebung des perinatalen Ausgangs nach Erst- und Zweit-Trimester-Screening in Abhängigkeit von chromosomalen und strukturellen Anomalien.

Methodik: Bei 603 Einlingsschwangerschaften wurde in der 11.–14. SSW parallel zum First-Trimester-Screening, eine sonoanatomische Untersuchung inklusive einer fetalen Echokardiographie durchgeführt. Bei 585 Einlingsschwangerschaften erfolgte ein Zweit-Trimester-Screening. Von diesen konnte in 570 Fällen der perinatale Ausgang (Geburtsmodus, Geburtsgewicht, Apgar, pH-Wert und perinatale Mortalität) erhoben werden.

Ergebnisse: 19 Feten (3%) der 603 Einlingsschwangerschaften hatten einen auffälligen Karyotyp. Von den 603 Schwangerschaften hatten 20 einen medizinisch induzierten Abort, 6 einen Spontanabort und 7 einen intrauterinen Fruchttod. Insgesamt wurden im Erst- und Zweit-Trimester-Screening 88 strukturelle Anomalien bei 42 Feten detektiert. Bei 570 Einlingsschwangerschaften mit perinatalem Ausgang hatten 6 einen auffälligen Karyotyp (2×47XXY und 5 x Mosaik) und bei 21 Feten konnten 31 strukturelle Anomalien im Erst- und Zweit-Trimester-Screening detektiert werden. Die Feten mit strukturellen Anomalien hatten einen niedrigeren Apgar als unauffällige Feten (14% vs. 7%) und sind tendentiell häufiger als Frühgeborene entbunden worden (12% vs. 3%), was jedoch statistisch nicht signifikant war.

Schlussfolgerung: Im Rahmen des Erst-Trimester-Screenings wird wahrscheinlich eine starke Selektion ungünstiger Schwangerschaftsverläufe vorgenommen. Feten mit strukturellen Anomalien scheinen hinsichtlich des perinatalen Ausgangs scheinbar nicht wesentlich benachteiligt zu sein.