Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_01_38
DOI: 10.1055/s-2006-952456

Inversio Uteri intraoperativ

M Kögel 1, A Klee 1, E Steinhart-Lahdo 1
  • 1HSK, Dr. Horst Schmidt Klinik GmbH, Wiesbaden

Hintergrund

Schon Hippokrates beschreibt diesen seltenen geburtshilflichen Notfall. Die Inzidenz einer inversio uteri beträgt zwischen 1: 5000 und 1: 200000 Geburten.

Hauptauslöser ist der Zug an der Nabelschnur bei nicht tonisiertem Uterus. Es kommt zum Umstülpen/Ausstülpen des Uterus.

Anamnese

32J. IV G III P in der 40.SSW mit Z.n. Re-Re-Sectio

Fallbericht

Aufnahme der Patientin nach vorheriger Geburtsplanung zur I° Re-Re-Re-Sectio caesarea. Problemlose Entwicklung eines lebensfrischen Jungen aus SL. Gewicht: 3375g, Länge 52cm, KU 37cm, Apgar 9/10/10, NA-ph 7,37. Kompression der Uterotomie mit Bauchtüchern und Abnabelung des Neugeborenen.

Nach Entfernen der Bauchtücher zeigt sich eine vor dem Uterus liegende gelöste Plazenta und eine inversio uteri. Der Versuch der sofortigen Reposition unter Tokolyse ist bei einer Uteruswandstärke von 4cm bei bestehender Querschnittuterotomie frustran. Durchführung einer Längsschnittuterotomie an der Vorderwand und umkrempeln/umstülpen der beiden Uterushälften gelingt problemlos. Verschluss des T-Schnittes in üblicher Weise. Uterus gur kontrhiert, Blutung im Normbereich. Postoperativer Verlauf komplikationslos.

Schlussfolgerung

Intraoperativ auftretende inversio uteri können über eine zusätzliche Längsschnittuterotomie reponiert werden. Insgesamt werden diese Fälle jedoch in den gängigen Lehrbüchern noch nicht beschrieben.