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DOI: 10.1055/s-2006-952456
Inversio Uteri intraoperativ
Hintergrund
Schon Hippokrates beschreibt diesen seltenen geburtshilflichen Notfall. Die Inzidenz einer inversio uteri beträgt zwischen 1: 5000 und 1: 200000 Geburten.
Hauptauslöser ist der Zug an der Nabelschnur bei nicht tonisiertem Uterus. Es kommt zum Umstülpen/Ausstülpen des Uterus.
Anamnese
32J. IV G III P in der 40.SSW mit Z.n. Re-Re-Sectio
Fallbericht
Aufnahme der Patientin nach vorheriger Geburtsplanung zur I° Re-Re-Re-Sectio caesarea. Problemlose Entwicklung eines lebensfrischen Jungen aus SL. Gewicht: 3375g, Länge 52cm, KU 37cm, Apgar 9/10/10, NA-ph 7,37. Kompression der Uterotomie mit Bauchtüchern und Abnabelung des Neugeborenen.
Nach Entfernen der Bauchtücher zeigt sich eine vor dem Uterus liegende gelöste Plazenta und eine inversio uteri. Der Versuch der sofortigen Reposition unter Tokolyse ist bei einer Uteruswandstärke von 4cm bei bestehender Querschnittuterotomie frustran. Durchführung einer Längsschnittuterotomie an der Vorderwand und umkrempeln/umstülpen der beiden Uterushälften gelingt problemlos. Verschluss des T-Schnittes in üblicher Weise. Uterus gur kontrhiert, Blutung im Normbereich. Postoperativer Verlauf komplikationslos.
Schlussfolgerung
Intraoperativ auftretende inversio uteri können über eine zusätzliche Längsschnittuterotomie reponiert werden. Insgesamt werden diese Fälle jedoch in den gängigen Lehrbüchern noch nicht beschrieben.