Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_02_13
DOI: 10.1055/s-2006-952477

Tegress Implantation–6-Monatsergebnisse der Behandlung von 20 Patientinnen mit Belastungsinkontinenz

A Fischer 1, T Fink 1
  • 1SCIVIAS-Krankenhaus St. Josef - Frauenklinik; Rekonstruktives Beckenbodenzentrum Rüdesheim, Rüdesheim

Einleitung und Fragestellung: Eine periurethrale Injektionstherapie (Ethylenvinylalkohol in DMSO-Träger) (Permanentimplantat) unter zystoskopischer Sicht als Alternative zur komplikationsträchtigen Zuidex-Implacementbehandlung wird analysiert.

Methode: Seit November 2005 bei Belastungsinkontinenz II-III.° meist mit ISD eingesetzt, führten wir prä- und postoperativ im follow-up (6 Monate) durch: Anamneseerhebung, Urodynamik inkl. Uroflow (Patientinnen mit einem Flow von <10ml/s ausgeschlossen), 1Stunden PAD Test, Kurzfassung des IIQ-7 und UDI-6 Fragebogen, Perinealsonographie (Depotlage, Trichter, Urethraweite). Erfolgsbeurteilung anhand Vorlagenreduktion, de-novo-Drang erfragt. Die Anzahl der Voroperationen spielt keine Rolle. Keine Senkung zum Zeitpunkt der Injektion nicht bestehen.

Ergebnisse: Die Erfolgsquote (komplette Kontinenz ohne Vorlagenbenutzung nach 6 Monaten): ca. 50%. Verbesserung der Situation, gemessen an Vorlagenreduktion von mindestens 50% bei weiteren 10%. Intraoperativ wurde bei 4 Patientinnen Tegress durch den Blasenhalsbereich in die Blase injiziert. Bei einer Patientin musste ein Implantatflocken zystoskopisch nach 2 Wochen aus der Blase entfernt werden (de-novo-urge). Keine Makrohhämaturie. Keine Miktionsstörungen. Die Depots zeigen sich nach 6 Monaten blasenhalsnah und lagestabil (sonografische Abgrenzbarkeit nicht so deutlich wie bei anderen). Bei 5 Patientinnen ist das Implantat auch direkt postoperativ sonografisch nicht darstellbar gewesen.

Diskussion/Zusammenfassung: geringe intra- und postoperative Komplikationsrate. Schnell zu beurteilender Erfolg: direkt nach dem Einriff Inkontinente bleiben es. Kontinente sind auch nach 6 Monaten noch kontinent. Die Erfolgsquote ist in Relation zur Anzahl der Voroperationen. Die Patientinnen die Kontinenz erzielten, waren vor allem die, bei denen Tegress Primärinkontinenzeingriff war.