Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_02_06
DOI: 10.1055/s-2006-952505

Sentinel Node Biopsie bei Mammakarzinom–ein etabliertes Verfahren an der Universitätsfrauenklinik Mannheim

L Dukic 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Mannheim, Mannheim

Einleitung:

Seit der Konsensus-Konferenz in St. Gallen 2005 ist die Sentinel Node Biopsie (SNB) als ein minimal-invasives Standardverfahren bei T1-Tumoren und klinisch nodalnegativer Axilla anerkannt.

Material und Methode:

Von März 2003 bis März 2006 wurden an der UFK Mannheim bei 220 Patientinnen mit Mammakarzinom eine SNB durchgeführt. Nach histologischer Sicherung des Befundes erfolgte eine präoperative Umspritzung des Tumors mit einem radioaktiven Tracer. Intraoperativ wurde der Sentinel Node (SN) mit der Gammasonde detektiert, isoliert und zur histologischen Schnellschnittuntersuchung eingeschickt. Bei Positivität wurde eine konventionelle Axilladissektion angeschlossen.

Ergebnisse:

Die Detektionsrate der SN im Gesamtkollektiv lag bei 96%. Die Durchschnittsanzahl der entfernten SN betrug 2,8. Von den 220 Patientinnen erhielten 76 Patientinnen eine axilläre Lymphonodektomie. In der Anfangsphase wurden–trotz des detektierten tumorfreien SN–in 42 Fällen die klassische Axilladissektion durchgeführt. Bei den restlichen 34 Patientinnen zeigte sich ein positives Schnellschnittergebnis, woraufhin eine konventionelle Axilladissektion durchgeführt wurde. In 7 Fällen erbrachte die endgültige Histologie eine Metastasierung, so dass eine sekundäre Axilladissektion zu einem späteren Zeitpunkt erfolgte. In einem von 76 Fällen wurde eine Diskordanz zwischen der histologischen Beurteilung des SN und den restlichen axillären Lymphknoten verzeichnet. Die daraus resultierende Falsch Negative Rate (FNR) lag bei 1,3. In 83% der Fällen war der SN der einzig befallene Lymphknoten.

Zusammenfassung:

Anhand dieser Ergebnisse der UFK Mannheim erweist sich die SNB als ein valides Standardverfahren in der Erhebung des Lymphknotenstatus bei entsprechender Patientenselektion.