Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_E_02_11
DOI: 10.1055/s-2006-952562

Effekte eines CMA-haltigen monophasischen Kontrazeptivums auf unreine Haut: Evaluation mittels klinischem Score und biophysikalischen Messverfahren

T Reuther 1, G Schramm 2, M Kerscher 1
  • 1Universität Hamburg, Hamburg
  • 2Grünenthal Medical Department, Aachen

Seborrhoische Haut stellt für viele Patientinnen ein Problem dar, das mit deutlichen Einschränkungen der Lebensqualität verbunden ist und sich vor allem in talgdrüsenreichen Hautarealen mit Komedonen, Papeln und einem glänzenden, großporigen Erscheinungsbild manifestiert. Die Effekte eines oralen monophasischen Kombinationspräparates, das 0,03mg Ethinylestradiol (EE) und 2mg Chlormadinonacetat (CMA) enthält (Belara®), auf unreine Haut bei Frauen mit Antikonzeptionswunsch wurden sowohl mit Hilfe eines klinischen Summenscores dokumentiert als auch mit biophysikalischen Meßmethoden objektiviert. An der Studie nahmen 44 Patientinnen im Alter von 18–37 Jahren teil, die über 6 Zyklen das Prüfpräparat einnahmen. Zu Beginn, nach 12 und 24 Wochen wurde aus der Anzahl der Komedonen, Papeln und Papulopusteln sowie Talgdrüsenaktivität ein Summenscore ermittelt. Zudem wurden die Porengröße, die Hautoberflächenmorphologie, die Talgproduktion, der pH-Wert der Hautoberfläche, der Feuchtigkeitsgehalt der Haut, der transepidermale Wasserverlust und die Hautdicke und Hautdichte mittels moderner, biophsikalischer Messmethoden evaluiert. Die Auswertung des primären Zielparameters und der sekundären Kriterien erfolgte deskriptiv mittels zweiseitigen Testverfahren. Bereits nach 3-monatiger Einnahme zeigte sich eine signifikante Verbesserung des Summenscores für unreine Haut sowie eine signifikante Abnahme der Anzahl an Komedonen und Papeln sowie der Porengröße. Auch in den biophysikalischen Messungen zeigten sich signifikante Verbesserungen der Hautphysiologie, wie etwa eine Abnahme der Seborrhoe. Die Daten der 20 MHz Sonographie konnten zeigen, dass es zu keiner Einlagerung von Wasser im Bereich der Dermis kommt. Wenngleich diese erste Studie explorativ angelegt war, zeigen die Ergebnisse, dass die Einnahme geeigneter Kontrazeptiva neben individuellen, auf den Hautzustand abgestimmten Dermatokosmetika eine zentrale Säule in der Behandlung der unreinen Haut darstellt.