Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_E_02_15
DOI: 10.1055/s-2006-952566

Signifikanter Verlust von Primordialfollikeln nach verlängerter Gonadotropinstimulation in xenotransplantierten, kryokonservierten Ovarialgewebestücken in SCID-Mäusen

T Maltaris 1, R Seufert 1, H Kölbl 1, MW Beckmann 2, I Hoffmann 3, A Müller 2, R Dittrich 2, R Dittrich 2
  • 1Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • 2Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen
  • 3Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen

In 2010 wird etwa jeder 250. Erwachsene eine maligne Erkrankung im Kindesalter überlebt haben. Allerdings bedeutet eine Chemotherapie oder Bestrahlung für viele junge Patientinnen eine vorzeitige Ovarialinsuffizienz und Ferilitätsverlust. In den letzten Jahren hat die Kryokonservierung vom Ovarialgewebe neue präventiven Möglichkeiten eröffnet.

In dieser Studie wurde das Entwicklungspotential vom kryokonservierten menschlichen Ovarialgewebe von vier Krebspatientinnen nach Xenotransplantation in 22 SCID-mice mit und ohne Gonadotropinstimulation untersucht. Nach 15 Wochen wurde die Anzahl der primordialen, primären, preantralen, und antralen Follikel untersucht.

Follikel in allen Stadien konnten in allen transplantierten Tieren gefunden werden. Die Gonadotropinstimulation verursacht eine Zunahme der Zahl der antralen Follikel aber einen signifikanten Verlust von Primordialfollikeln (Mittelwert±Standardabweichung, 16,5±5,8 ohne Stimulation versus 1,3±3,0 mit Stimulation, p<0,001).

Die Xenotransplantation vom kryokonservierten menschlichen Ovarialgewebe erlaubt die Einschätzung seines Entwicklungspotentials vor einer beabsichtigten Retransplantation. Die Gonadotropinstimulation, nach der Transplantation, regt die Primordialfollikel zur Reife an, aber eine verlängerte Stimulation könnte eine beschleunigte Atresie der ovariellen follikulären Reserve verursachen.