Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_02_06
DOI: 10.1055/s-2006-952573

Anteil der plazentaren Produktion von Adiponectin und Ghrelin am fetalen Pool beider Faktoren

E Schleussner 1, A Hübler 2, J Fitzgerald 1, L Seyfarth 3, U Markert 3
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Jena, Jena
  • 2Klinik für Kinder - und Jugendmedizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena
  • 3Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Friedrich-Schiller-Universtität Jena, Jena

Hintergrund: Adiponectin, einem Adipozytokin, und Ghrelin, einem orexigen wirksamen Peptid, werden in der aktuellen Literatur Bedeutung bei der Regulation des fetalen Wachstums zugeschrieben. Fragestellung: Ziel der Arbeit war es, die plazentare Freisetzung von Adiponectin und Ghrelin in die maternale und fetale Zirkulation zu untersuchen. Methoden: Unter Verwendung der dualen in-vitro-Perfusion wurden an isolierten Kotyledonen von neun Plazentas nach termingerechter Geburt in der initialen Phase der Plazentaperfusion (120 Minuten) Adiponectin (mittels ELISA) und Ghrelin (mittels RIA) bestimmt. Ergebnisse: In der intialen Phase der Plazentaperfusion was für Ghrelin nur eine Sekretion in die maternale Zirkulation nachweisbar, wobei sich die Konzentrationen in den 30minütigen Meßintervallen innerhalb der 120 Minuten signifikant (p<0,05) erhöhten. Aponectin wurde sowohl in die fetalen als auch in die maternale Zirkulation freigesetzt, wobei im Meßzeitraum 20% des Adiponectins in die fetale Zirkulation und 80% in die maternale Zirkulation abgegeben wurden. Diskussion: Plazentar synthetisiertes Ghrelin wird ausschließlich in die maternale Zirkulation freigesetzt und trägt nicht zum fetalen Pool (und letztlich nicht zum fetalen Wachstum bei). Etwa 20% des plazentar synthetisierten Adiponectin werden die die fetalen Zirkulation freigesetzt. Dies stimmt mit der Hypothese überein, dass Adiponectin in die fetale Entwicklung während der Spätschwangerschaft einbezogen ist.