Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_02_11
DOI: 10.1055/s-2006-952578

Retrospektivanalyse von Geminigraviditäten und deren Risikoprofil im Zeitraum von 1991–2005

C Weiß 1, G Kamin 1, W Distler 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden

Fragestellung: Die Zunahme der Geminigraviditäten im Rahmen der reproduktionsmedizinischen Maßnahmen geht mit einer erhöhten Inzidenz an Frühgeburtlichkeit und mit daraus resultierender höherer neonataler Morbidität und Mortalität einher. In dieser Arbeit werden Zwillingsschwangerschaften von 1991–2005 an der Universitäts-Frauenklinik Dresden retrospektiv analysiert, um mögliche Trends während der intensivierten Betreuung erkennen bzw. hieraus Überwachungs- und Therapieempfehlungen ableiten zu können.

Methodik: Von 1991–2005 wurden insgesamt 518 Geminigraviditäten betreut. Retrospektiv erfolgte die Einteilung in zwei Gruppen entsprechend der Zeiträume (1991–1997 und 1998–2005). Es wurden folgende Parameter analysiert und korreliert: Alter bei Eintreten der Schwangerschaft, Konzeption, Parität, Entbindungzeitpunkt, Entbindungsmodus, präpartale Hospitalisierung und drohende Frühgeburtlichkeit.

Ergebnisse: Das mittlere Alter unserer Geminischwangeren lag bei 29,26 Jahre. Für 57,1% der Frauen war dies die erste Schwangerschaft. Durchschnittlich betrug die Schwangerschaftsdauer 242 Tage. In 71% der Fälle musste eine präpartale Hospitalisierung erfolgen.

Die Frühgeburtlichkeit betrug im Gesamtkollektiv 79,5%. Die häufigste Indikation zur stationären Aufnahme waren vorzeitige Wehentätigkeit mit beginnender Zervixinsuffizienz. Die durchschnittliche stationäre Verweildauer betrug 22,27 Tage. 71,7% der Frauen wurden aus unterschiedlichen Indikationen per Sectio caesaerea entbunden, bei 27,3% fand eine vaginale Entbindung statt.